Kamp-Lintfort AfD-Spitzenpolitikerin versetzt Linforter Gymnasiasten

Kamp-Lintfort · Schüler des Forster-Gymnasiums besuchten Brüssel. Geplant war ein kritischer Austausch mit Beatrix von Storch.

28 Schüler aus den beiden Leistungskursen Sozialwissenschaften (Jahrgangsstufe 12) am Kamp-Lintforter Georg-Forster-Gymnasium wollten auf ihrem Brüssel-Besuch auch die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch treffen. Doch das Treffen platzte. "Das gut vorbereitete Abgeordneten-Gespräch mit der Politikerin fiel aus, da sie kurzfristig wegen parteiinterner Querelen nach Berlin reisen musste", teilte die Schule in einer Pressemitteilung mit. Die Schüler hatten zusammen mit ihren Fachlehrern Norbert Kouker, Stacey Naumann und Thorsten Wolk die belgische Hauptstadt besucht. "Vor der Reise hatte ich den Schülern die Links zu allen 96 Abgeordneten zugeschickt", berichtete Norbert Kouker. Es sei die Idee der Gymnasiasten gewesen, sich auch mit Beatrix von Storch (AfD) zu treffen.

"Sie hatten sich intensiv auf das Gespräch vorbereitet, sich über ihre Vita und über das Wahlprogramm der AfD informiert", berichtet Kouker gestern auf Anfrage. Unter anderem habe man im Unterricht einen Katalog mit kritischen Fragen vorbereitet. Das Treffen sei mit der Schulleitung abgesprochen gewesen, teilte Norbert Kouker mit. Auf der Reise nach Brüssel hätten die Schüler vielfältige Einblicke in den Brüsseler Politikbetrieb erhalten. Die Gruppe besuchte unter anderem das europäische Parlament und sprach mit der Europa-Abgeordneten Terry Reintke: Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen ist seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments und aktiv in den Ausschüssen für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, für regionale Entwicklung und für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter. Wie Interessenvertretungen Einfluss auf die europäische Politik zu nehmen versuchen, konnten die Gymnasiasten bei einem Besuch in der Vertretung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags nachvollziehen. Eine lobbykritische Stadtführung durch das Europa-Viertel habe die Perspektive erweitert. "Erstaunlich ist für mich, wie freundlich wir in Brüssel aufgenommen werden: Abgesehen von Frau Storch haben sich bisher alle Abgeordneten viel Zeit für uns genommen, um von ihrer Arbeit zu erzählen", erklärte Kouker.

(aka)
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