Kamp-Lintfort An der Europaschule leben Schüler ihre Talente aus

Kamp-Lintfort · Am Samstag gab es in der Einrichtung in Kamp-Lintfort ein Winterfest mit integriertem Tag der offenen Tür für Viertklässler.

Seit dem Ende der Sommerferien geht Lilli Brockmeier (10) auf die Kamp-Lintforter Europaschule und hat sich schnell dem Cheerleader-Team angeschlossen. Mit einer gelben Schleife im Haar turnen die Fünftklässlerin und ihre Mitschülerinnen am Samstagvormittag anlässlich des Winterfestes in der Aula. Das Pyramidenbauen und Radschlagen ernten großen Applaus von Eltern, Schülern, Lehrern - und von neugierigen Viertklässlern, die wissen wollen, ob die Europaschule die Richtige für sie ist.

Als eine "Gesamtschule ohne Oberstufe, aber mit besonderen Förderungsmöglichkeiten", beschreibt der stellvertretende Schulleiter Bernd Benninghoff das Konzept der Europaschule, die eng mit der Unesco-Schule zusammenarbeitet. Nach der zehnten Klasse erhält jeder Schüler mit gutem Abschluss einen sicheren Platz an der Partnerschule. Außerdem gibt es Inklusionsklassen. "Hier werden allerdings noch zusätzliche Sonderpädagogen benötigt", betont Lehrer Wolfgang Peck.

Lillis Mutter zieht bislang ein positives Fazit der Schulwahl ihrer Tochter. "Das neue Konzept der Schule bietet großen Spielraum für Neuerungen. Hier werden die Kinder sehr gefördert", befindet Christina Brockmeier, deren Tochter Martha (10) im nächsten Schuljahr ebenfalls auf die Europaschule gehen möchte. Dann wird sie sich - wie ihre Zwillingsschwester Lilli - ebenfalls dem Cheerleading widmen. "Der Auftritt war total cool", sagt sie und strahlt Lilli an, die leicht verschwitzt von der Bühne zurückkehrt. Christina Brockmeier klopft ihrer Cheerleaderin stolz auf die Schulter. "Ich finde es super, dass die Schüler beim Winterfest mit einbezogen werden. Jeder hat sich viel Mühe gegeben."

Damit hat Brockmeier offensichtlich recht. Alle 500 Schüler kommen schichtweise, um ihre Werkstätten, Fächer und gebastelten Werke vorzustellen. Die Jugendlichen mit Sport- und Gesundheitserziehung haben einen kleinen Parcours zusammengestellt, um Geschicklichkeit und Technik der Neulinge zu testen. "Jeder kann in der siebten Klasse ein viertes Hauptfach wählen, das ihm liegt. Die Kinder haben unterschiedliche Talente und sollen ihre Stärken ausbauen können", erklärt Lehrer Eung-Zoll Chung, der den Parcours beaufsichtigt. Die Schülerfirma verkauft selbstbemalte Jutebeutel, beim europäischen Weihnachtsbasteln werden fleißig Karten mit Tannendruck produziert, Crêpes und Waffeln werden gebacken. An einem Stand informiert Larissa Kirsche (14) über die Weiterbildung zum Sporthelfer, die sie selbst durchlaufen hat. Seitdem leitet sie wöchentlich eine Sporteinheit mit zwei Mitschülern. "An meiner Schule gibt es so viele Möglichkeiten. Ich konnte Sporthelferin werden, ein viertes Hauptfach wählen, das mir zusagt", lobt sie.

(jma)
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