Kamp-Lintfort Anwohner fordern Verkehrsberuhigung

Kamp-Lintfort · Bewohner des Neubaugebiets am Volkspark fordern eine Temposenkung für Autofahrer. Die Verwaltung will beraten.

 Initiative Verkehrsberuhigung Rotdornstraße: Initiatorin Julia Krumsdorf und ihr Mann Sascha Hoffmann, Vorsitzender des Elternrats der Kita "Bunte Welt".

Initiative Verkehrsberuhigung Rotdornstraße: Initiatorin Julia Krumsdorf und ihr Mann Sascha Hoffmann, Vorsitzender des Elternrats der Kita "Bunte Welt".

Foto: Klaus Dieker

Am Volkspark wird gebaut, es entstehen zahlreiche neue Häuser. Die Stadt Kamp-Lintfort hat dabei mit Familienfreundlichkeit geworben und Vergünstigungen für Familien mit Kindern angeboten. Der Plan ging auf: Vor allem junge Eltern zogen dorthin.

Auch Julia Krumsdorf zählt zu den neuen Bewohnern. Die anfängliche Euphorie ist jedoch vergangen: "Von den vier Baustraßen des Neubaugebiets soll lediglich eine Spielstraße mit Tempolimit auf sieben km/h werden, drei sind 30er-Zonen", erzählt sie. "Dabei sind die Parallelstraßen alle Spielstraßen. Die Stadt hat viele Familien mit der Kinderfreundlichkeit gelockt - dieses Versprechen muss sie nun einlösen." Julia Krumsdorf hat deshalb eine Initiative zur Verkehrberuhigung für das Gebiet ins Leben gerufen. Mehr als 100 Anwohner und Nachbarn unterschrieben einen Brief an die Stadt. "Wir fordern an der Rotdornstraße, Am Anger und Am Volkspark Spielstraßen sowie Poller oder Hügel", sagt Krumsdorf. "Unsere Kinder möchten auf der Straße spielen oder einander zu Hause besuchen. Wenn überall 30 gefahren wird, ist das zu gefährlich. Viele Autos sind ohnehin schneller unterwegs als erlaubt." Mehr als 40 Mädchen und Jungen aus dem Neubaugebiet sind im Kindergartenalter, die meisten von ihnen besuchen die Kindertagesstätte "Bunte Welt" an der Rotdornstraße. Julia Krumsdorfs Mann Sascha Hoffmann ist dort Vorsitzender des Elternrats, der ebenfalls einen Antrag zur Umwandlung bestehender Straßen in einen verkehrsberuhigten Bereich gestellt hat. Auch die Fraktion der Linken in Kamp-Lintfort unterstützt das Vorhaben. Zudem befindet sich eine Grundschule in der Nähe.

"Wenn die Kinder im Park auf den Spielgeräten spielen wollen, diese aber von 30er-Zonen umgeben sind, birgt das viele Risiken", sagt Krumsdorf. "Die Straßen sind zu schmal: Wenn sich zwei Autos entgegenkommen, bleibt kein Platz für Fußgänger." Bislang sind noch nicht alle Häuser fertiggestellt; daher nutzen auch viele Lkw die Straßen. "Wenn alle Häuser bezogen sind, muss die Verkehrsberuhigung starten", fordert Julia Krumsdorf.

Die Stadt Kamp-Lintfort befasst sich bereits mit dem Anliegen der Anwohner. "Wir gehen davon aus, dass Tempo 30 dort funktioniert. Aktuell wird die Baustraße ohnehin anders befahren als im Endzustand", sagt Kämmerer Martin Notthoff. Alle beteiligten Fachämter werden die Situation jedoch nochmals überprüfen. Am 4. April wird der Rat eine abschließende Entscheidung treffen. Zudem solle "beizeiten" ein mobiles Geschwindigkeitsmessgerät aufgehängt werden. "Das dauert allerdings seine Zeit", sagt Notthoff.

(mba)
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