Kamp-Lintfort Asylbewerberheim wird bis 2016 vergrößert

Kamp-Lintfort · Die Stadt möchte das Wohnheim an der Friedrichstraße erweitern. Anschaffung und Errichtung der Mobilbauten kosten 2,5 Mio. Euro.

Das Wohnheim an der Friedrichstraße soll bis 2016 um zwei weitere Gebäude erweitert werden.

Das Wohnheim an der Friedrichstraße soll bis 2016 um zwei weitere Gebäude erweitert werden.

Foto: Klaus Dieker

140 Menschen leben in dem Asylbewerberheim an der Friedrichstraße, hauptsächlich Alleinstehende. Angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen ist dies aber zu wenig Wohnraum. Die Stadtverwaltung möchte deshalb das Übergangswohnheim um zwei zusätzliche Gebäude erweitern. Die aktuellen Planungen werden am 15. September im Ausschuss für Senioren und Soziales vorgestellt.

"Wir haben bislang die Situation gut auffangen können, indem wir Wohnungen in der Stadt angemietet haben. Zudem können wir Flüchtlinge in den leerstehenden Wohnungen der Bunten Riesen unterbringen, zumindest fürs nächste Jahr. Es handelt sich jedoch nur um eine Übergangs- und Notlösung. Aufgrund der steigenden Zahlen werden wir auf Dauer mit dem Vorhandenen nicht klar kommen", sagt Dr. Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter in der Stadt.

Das Asylbewerberwohnheim besteht aktuell aus acht Häusern, die in zwei Viererblöcken an der Friedrichstraße stehen. Die Stadt möchte an beiden Enden zwei weitere Bauflächen anschließen, die ebenfalls wie das Bestandsgebäude zweigeschossig sein sollen. Eines der neuen Häuser soll als eine Sammelunterkunft genutzt werden, in die alleinstehende Flüchtlinge untergebracht werden. Diese Unterkunft wäre mit Zimmern sowie Sanitär- und Küchenbereich ausgestattet. In dem zweiten Gebäude sollen hingegen Wohneinheiten entstehen.

Die Kosten für die Anschaffung und Errichtung der Mobilbauten (Modulgebäuden) werden sich laut Christoph Müllmann auf 2,5 Millionen Euro belaufen. Errichtet werden sie auf städtischem Grund. "Die nötigen Finanzmittel sind dafür nicht im Haushalt eingestellt. Und eine Förderung durch Bund und Land gibt es für solche Vorhaben nicht", betonte der Erste Beigeordnete. Der Stadtrat in Kamp-Lintfort wird im Herbst über das Vorhaben entscheiden. Wenn die Politiker grünes Licht geben, könnte die Planung im Herbst 2016 realisiert sein.

"Es ist aber nicht gesagt, dass damit Ende ist", betont Müllmann. Die Stadt muss weiterhin damit rechnen, dass die Bezirksregierung auch sie auffordert, eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zu schaffen. "Es werden inzwischen mehr Städte in der Größenordnung Kamp-Lintforts dazu aufgefordert." Derweil fordert Die Linke im Stadtrat eine Sondersitzung zur Flüchtlingsproblematik.

(RP)
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