Kamp-Lintfort Barbara Drese ist stolz auf Kamp-Lintfort

Kamp-Lintfort · Die erste Sprechstunde ist abgehalten, der erste öffentliche Termin als stellvertretende Bürgermeisterin absolviert. Barbara Drese freut sich auf die kommenden Aufgaben: "Meine Tür steht allen offen."

 Barbara Drese, Kamp-Lintforts neue stellvertretende Bürgermeisterin, engagiert sich auch für die Gestaltung des Pappelsees.

Barbara Drese, Kamp-Lintforts neue stellvertretende Bürgermeisterin, engagiert sich auch für die Gestaltung des Pappelsees.

Foto: Arnulf Stoffel

Ihre Premiere erlebte sie auf dem Stadtschützenfest. Dort begleitete sie den Zug der Kamp-Lintforter Schützen bis zum Prinzenplatz, und zwar in der ersten Reihe. "Gleich hinter der Kapelle", erzählt Barbara Drese. Ja, gibt sie zu, sie sei schon aufgeregt gewesen. Jedoch nicht wegen der ersten Rede vor Publikum. "Ich musste mit der Armbrust einen Ehrenschuss abgeben. Das hatte ich bis dahin noch nie gemacht", sagt sie. Doch gleich der erste Schuss traf. Seit drei Wochen ist die 54-Jährige die erste der drei Stellvertreter von Bürgermeister Christoph Landscheidt. Die SPD-Politikerin trat die Nachfolge von Jürgen Preuß an, der den SPD-Fraktionsvorsitz übernommen hatte. Das neue Amt versteht sie jedoch nicht parteipolitisch. "Meine Tür steht allen offen, und ich möchte versuchen, Türen für die Menschen zu öffnen", betont Drese.

Die gebürtige Kamp-Lintforterin hat sich schon früh mit Politik beschäftigt. "Das ist familiär bedingt. Mein Vater war Gewerkschafter. So kannte ich auch schon die Leitlinien der SPD", erzählt sie. Mit 17 Jahren trat sie in die Partei ein und startete bei den Jusos. Später engagierte sie sich in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), nicht nur auf kommunaler, sondern auch auf Kreisebene. Seit 22 Jahren vertritt sie die SPD auch im Kamp-Lintforter Stadtrat. Barbara Drese hat nicht lange gezögert, als Jürgen Preuß sie fragte, ob sie sich für das Amt zur Verfügung stellen würde. Im Gegenteil: "Ich habe mich riesig gefreut. Und es war jetzt der richtige Zeitpunkt für diese Aufgabe."

Die Vermögensberaterin, die bei der Sparkasse am Niederrhein in Moers beschäftigt ist, sagt von sich selbst, dass sie gerne mit Menschen zusammen sei. "Bürgernähe ist eine Grundvoraussetzung für dieses Amt. Man muss offen sein und auf die Menschen zugehen können", findet Barbara Drese. "Ich freue mich schon auf die Gespräche mit den Kamp-Lintfortern, die in meine Sprechstunde kommen." Lösungsorientiert zu helfen, das habe sie sich vorgenommen. Und: Auch außerhalb der Sprechstunden (dienstags von 11 bis 12 Uhr, donnerstags von 15 bis 16 Uhr) Zeit für die Anliegen der Bürger zu haben.

Landscheidts drei Stellvertreter, dazu gehören auch Ralf Borkenhäuser (SPD) und Sabine Hermann (CDU), teilen sich die Aufgabe. "Ich besuche zum Beispiel alle Kamp-Lintforter ab dem 97. Lebensjahr zum Geburtstag", erzählt Barbara Drese. Über die Frage, was für sie Kamp-Lintfort lebenswert macht, muss die 54-Jährige nicht lange nachdenken: "Das sind die Menschen, die hier leben. Sie sind gar nicht verschlossen, wie manche zuweilen behaupten. Wenn sie jemanden in Herz geschlossen haben, dann fürs Leben." Kamp-Lintfort kann sie aber auch noch überraschen: "Ich hatte die Gelegenheit, vom Zechenturm auf die Stadt hinunter zu schauen. Da habe ich erst gesehen, wie grün Kamp-Lintfort ist", erzählt sie beeindruckt.

Ihre Familie habe dem Bergbau immer sehr nahe gestanden. Vater und beide Brüder seien dort tätig gewesen. "Ich finde es klasse, dass wir die Landesgartenschau nach Kamp-Lintfort holen konnten. Und wieviel bürgerliches Engagement dadurch frei gesetzt wurde." Auch Barbara Drese schloss sich einer der Arbeitsgruppen an - und zwar der Pappelsee-AG. "Ich habe mich damals spontan dafür entschieden, weil der Bereich so dunkel und zugewachsen war." In der Gruppe hat sie die Koordinierung der Aktionen übernommen. Die Idee, um Sponsoren für Waldsofas zu werben, ist schon fast ein Selbstläufer. "Es wird bald die neunte gespendete Bank aufgestellt", erzählt sie und berichtet begeistert, wie sich das Engagement in dieser Gruppe fast wie von ganz alleine trägt. "Es ist immer jemand unterwegs, streicht Bänke oder bepflanzt die Hochbeete." Solche Beete hat sie jetzt auch im eigenen Garten. Und ein kleines eigenes Gewächshaus, in dem Tomaten und Karotten wachsen. "Draußen zu sein, das ist mein Ausgleich."

(RP)
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