Kamp-Lintfort Bergwerk-Räume für 100 Flüchtlinge umgebaut

Kamp-Lintfort · Am Wochenende liefen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Sie gehen in den nächsten Tagen weiter.

 Die ehemaligen "Lehrstollen" werden seit Samstag als Erstaufnahme-Unterkünften für Flüchtlinge hergerichtet.

Die ehemaligen "Lehrstollen" werden seit Samstag als Erstaufnahme-Unterkünften für Flüchtlinge hergerichtet.

Foto: siwe

Seit Samstagmorgen verwandeln Handwerker die Ausbildung des einstigen Lintforter Bergwerkes in ein Erstaufnahmelager. Auf Hochtouren arbeiteten sie dort auch am Sonntag. Heute Abend wollen sie ihre Sonderschichten beenden. Dann sollen in den Räumen 100 Flüchtlinge unterkommen können.

Erst am Freitag war die Stadt von der Bezirksregierung aufgefordert worden, eine Erstaufnahme mit 100 Plätzen bereit zu stellen. Sie schloss sich direkt mit der Abteilung Liegenschaften der RAG kurz, die die Ausbildung anbot, die bereits aus der Bergaufsicht entlassen ist. "Die Ausbildung hat saubere Räume mit viel Licht", lobt Peter Wylenzek das Backsteingebäude, der als Mitarbeiter der Abteilung Liegenschaft der RAG für den Rückbau des Bergwerksgeländes zuständig ist. "Sie ist für die Unterbringung von Flüchtlingen gut geeignet."

Im Erdgeschoss, wo bis vor drei Jahren Maschinen auf Betonboden standen, legen die Handwerker Laminat und ziehen PVC-Boden ein. Oder sie bringen zusätzliche Beleuchtung an. Im Obergeschoss verwandeln sich Seminarräume in Zimmer. "Die Räumlichkeiten befinden sich in einem guten Zustand, weil sie fast ein Jahr lang von der Hochschule genutzt wurden", sagt Wylenzek. Parallel wurde die bereits stillgelegte Heizung wieder angeschlossen. "Das hat ohne Probleme funktioniert. Auf dem Bergwerksgelände befinden sich noch drei Ölbrenner, die für Wärme sorgen." Wie die Heizung, konnten auch die meisten Lampen wieder in Betrieb gehen, nachdem die Sicherungen eingeschaltet worden waren.

Während Toiletten und Waschräume vorhanden sind, fehlen Duschen. "Kurzfristig Duschcontainer zu bekommen, ist nicht einfach", sagt Wylenzek. Bereits am Freitag hatte der Beigeordnete Christoph Müllmann angekündigt, dass die Flüchtlinge wahrscheinlich mit Bussen "zu irgendeiner Duschmöglichkeit" gefahren werden müssen. fahren".

Wenn die Handwerker heute Nachmittag den rechten Teil der Ausbildung hergerichtet haben, könnten sie mit dem linken Teil starten, wovon Peter Wylenek ausgeht. "Die machen weiter", prognostiziert er. "Dann ist Platz für mehr Flüchtlinge."

Wann die Flüchtlinge in Kamp-Lintfort eintreffen, gibt die Bezirksregierung heute oder in den kommenden Tagen bekannt. Das Deutsche Rote Kreuz ist für Betreuung der Flüchtlinge zuständig. "Wir wissen noch nicht was geplant ist", sagt Rainer Klotz, Vorsitzender der Flüchtlingshilfe Kamp-Lintfort. Er will in den nächsten Tagen mit dem DRK sprechen.

(got)
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