Kamp-Lintfort Besucherzahlen im Jugendcafé sind gestiegen

Kamp-Lintfort · Jugendhilfeausschuss gibt grünes Licht für Aufstockung der Personalkosten im Jugendcafé Moerser Straße.

Seit Anfang des Jahres besuchen immer mehr junge Leute das seit acht Jahren bestehende Jugendcafé an der Moerser Straße. Im Schnitt halten sich bis zu 50 Jugendliche an den Öffnungstagen in der Einrichtung auf. Das bringt den SCI Moers als Träger an seine personelle Leistungskraft. Aktuell sind dort neben der hauptamtlichen Kraft noch zwei geringfügig Beschäftigte sowie ein Mitarbeiter im Rahmen des Programms "Soziale Teilhabe" eingesetzt. Diese personelle Ausstattung, so der SCI, erlaube es nicht, die Öffnungszeiten zu erweitern und dem Raumangebot Rechnung zu tragen. Der freie Träger hat bei der Stadt deshalb eine Aufstockung der Personal- und Sachkosten von 20.000 Euro beantragt.

Der Jugendhilfeausschuss gab in seiner gestrigen Sitzung dem Antrag statt - allerdings werden die zusätzlichen Mittel nur bis Dezember 2018 zur Verfügung gestellt. Dann laufen der Mietvertrag und der Kooperationsvertrag mit dem SCI als Träger der Einrichtung aus. Finanziert werden soll die Summe aus Mittel im Projekt "Jugend stärken", so dass keine Belastung für den Haushalt entstehe. Die CDU stimmte gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung. "Wir sind der Meinung, dass ein nachhaltiges Konzept für die Jugendarbeit in Kamp-Lintfort erarbeitet werden muss", erklärte CDU-Sprecher Yannic Kascholke das Nein seiner Fraktion. Erst vor zwei Wochen hatten die jugendlichen Besucher mit einer Unterschriftenliste ihrem Wunsch nach längeren Öffnungszeiten Ausdruck gegeben. Die gestrige Sitzung erlebten nicht nur sie, sondern auch Nachbarn des Jugendcafés an der Moerser Straße.

Diese beklagten lautstarke Beeinträchtigungen durch die jugendlichen Besucher. Zwar gehöre es inzwischen der Vergangenheit an, dass sich die Besucher vor dem Café versammelten. "Das hat sich jetzt nach hinten verlagert", ärgerte sich einer der Anwohner. "Warum lassen Sie solche Interessenskonflikte zwischen Anwohnern und Jugendlichen entstehen?", fragte eine Lintforterin. Frank Liebert, Geschäftsführer des SCI Moers, verwies darauf, dass man versucht habe, die räumliche Situation zu entzerren, indem man das Jugendcafé nach hinten ausgebaut habe. Als nächstes stünden weitere Ausbauten in den Kellerräumen an. "Unser Bauantrag ist genehmigt", erklärte er und fügte in Richtung der anwesenden Nachbarn hinzu: "Wir sind auf gute nachbarschaftliche Beziehungen aus."

Das Jugendcafé wird laut SCI vermehrt auch von Mädchen besucht. Und junge Geflüchtete aus dem Nordirak und aus Syrien haben laut Verwaltung im Jugendcafé ebenso eine feste Anlaufstelle gefunden.

(RP)
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