Kamp-Lintfort CDU: "Die Mediathek solide finanzieren"

Kamp-Lintfort · Fraktionschef Simon Lisken kritisiert, dass für die Realisierung der Mediathek zwei Projekte verschoben werden sollen.

 So sehen die Pläne für die Mediathek im Rathaus-Center aus: Auch die CDU hat dem Umzug der Stadtbücherei an den neuen Standort zugestimmt. Sie ärgert sich jedoch, dass zwei andere beschlossene Projekte für die Finanzierung verschoben werden sollen.

So sehen die Pläne für die Mediathek im Rathaus-Center aus: Auch die CDU hat dem Umzug der Stadtbücherei an den neuen Standort zugestimmt. Sie ärgert sich jedoch, dass zwei andere beschlossene Projekte für die Finanzierung verschoben werden sollen.

Foto: Stadt Kamp-Lintfort

Simon Lisken und seine Fraktionskollegen haben die Verwaltungsvorlage zum heutigen Bildungsausschuss aufmerksam gelesen. Hauptthema ist die Mediathek, die 2016 in das modernisierte Rathaus-Center einziehen soll: "Die Finanzierung dieses Projekts ist, so wie die Verwaltung es vorschlägt, nicht in Ordnung", kritisiert CDU-Fraktionsvorsitzender Lisken. Nach ersten Schätzung kostet es 750 000 Euro, die neue Bücherei mit Möbeln und Technik auszustatten. "Es fließen voraussichtlich 350 000 Euro Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen. 404 000 Euro muss die Stadt selbst tragen. Im Haushalt sind aber nur 285 000 Euro vorgesehen", fasst Simon Lisken die Zahlen zusammen. Stein des Anstoßes in der CDU: "Die Differenz von knapp 120 000 Euro will die Stadtverwaltung so finanzieren, dass dafür zwei wesentliche und im diesjährigen Haushalt beschlossene Projekte verschoben werden, um so letztendlich den Bau der neuen Mediathek umsetzen zu können." Betroffen seien sowohl der Neubau des Sportheims der Spielvereinigung Alemannia Kamp als auch der geplante Neubau der Kindertagesstätte Löwenzahn im Monterkamp.

Der Umzug der Stadtbücherei in das Rathauscenter soll mit einer konzeptionellen Neuausrichtung der Bibliotheksarbeit einhergehen. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport befasst sich heute mit den ersten Planungen. Die Stadt verfolgt für ihre Bücherei das Konzept der "Open Library", das zum Ziel hat, Bibliotheken auch außerhalb von personalbesetzten Öffnungszeiten als öffentlich nutzbaren Raum anzubieten. Für diese Zielsetzung soll unter anderem die RFID-Ausstattung in Kamp-Lintfort erweitert werden. Neben etlichen anderen Ideen, die in der neuen Bücherei Einzug halten sollen, möchte die Stadt im Rathauscenter auch ein Café im Eingangsbereich einrichten. Der Betreiber würde außerhalb der Öffnungszeiten die Aufsichtsfunktion übernehmen.

"Wir stehen zur neuen Mediathek", sagt Simon Lisken. "Die Verwaltung muss aber alternative Finanzierungsvorschläge machen", fordert er. "Kamp-Lintfort präsentiert sich als familienfreundliche Stadt. Dazu zählen gute Kindergärten." Die Kita Löwenzahn entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen und sei zügig durch einen Neubau zu ersetzen. Und dies gelte ebenso für das Kamper Sportheim, in das neben Alemannia Kamp auch der Kamp-Lintforter Tanzclub einziehen solle.

Irritiert zeigt sich Lisken auch darüber, dass die Verwaltung bereits einen Betreiber für das Café sucht, ohne dass dies im Ausschuss thematisiert worden sei. "Wir haben außerdem Probleme mit dem Mietvertrag, den die Stadt mit dem Investor abschließen will. Er soll auf 20 Jahre geschlossen werden. Die Kosten belaufen sich laut Vorlage auf 11 000 Euro. Wir werden diese Drucksache heute ablehnen."

(RP)
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