Kamp-Lintfort/Moers Das Flair Spaniens zieht in die Stadthalle ein

Kamp-Lintfort/Moers · Tapas und Paella, Kastagnetten und Flamenco genossen Spanier und Spanienfreunde bei der "Noche Española" in der Stadthalle in Kamp-Lintfort. Sie feierten wie in Madrid oder Barcelona.

 Spanische Gitarrenklänge erfüllten die Stadthalle. Die Besucher tanzten zu Musik und Gesang von Manuel Ragué (links).

Spanische Gitarrenklänge erfüllten die Stadthalle. Die Besucher tanzten zu Musik und Gesang von Manuel Ragué (links).

Foto: Prümen

Die Kamp-Lintforter Stadthalle tauchte am Samstagabend in die Farben Gelb und Rot ein. Nicht nur Plakate, Ballone und Tischdecken nahmen die beiden spanischen Nationalfarben auf, die Sonne und Temperament symbolisieren. Sogar die Wertmarken waren bei der "Noche Española" Gelb und Rot.

Schließlich konnten die Besucher dafür typische spanische Spezialitäten kaufen, zum Beispiel die Salami Chorizo, Hartkäse oder Oliven, wenn sie nicht eine hausgemachte Paella mit Meeresfrüchten und Hähnchenfleisch diesen Tapas vorzogen. Sie konnten Rioja-Wein oder San-Miguel-Bier trinken - und parallel dazu traditionellen Flamenco mit Gitarren und Kastagnetten wie modernen Flamenco-Pop von Manuel Ragué und seiner Band genießen.

"Spanien ist ein Lebensgefühl", beschrieb Kate Hedding die Atmosphäre. "Wir wollen dieses Lebensgefühl teilen." Die 35-jährige Moerserin ist mit Rafael Rodriguez Lopez, einem waschechten Spanier, verheiratet. Sie organisiert als Sprecherin des spanischen Kulturvereins Niederrhein die spanische Nacht mit, wie 20 weitere Aktive. Schließlich ist es eine große "Noche Española", zu der Moerser Verein einlädt, selbst wenn diesmal mit knapp 400 Besuchern 20 wenige nach Kamp-Lintfort reisten als im Rekordjahr 2017.

"Große spanische Nächte sind selten", berichtete Rafael Rodriguez Lopez als Vereinsvorsitzender. "Im Umkreis gibt es nur die Gespania in Gelsenkirchen. Sie lässt sich allerdings nicht mit der Noche Española vergleichen, weil sie drei Tage lang dauert und ein Stadtfest ist."

Entsprechend nehmen die Spanier und Spanienfreunde, die nicht vom 1. bis zum 3. Juni in die Gelsenkirchener Innenstadt reisen wollen, teilweise lange Wege in Kauf. "Wir verkaufen unsere Karten am Niederrhein und im gesamten Ruhrgebiet", freute sich Kate Hedding und fügt hinzu: "Einige reisen auch von weiter her an, zum Beispiel aus Osnabrück oder Frankfurt."

Neben spanischem Essen, spanischer Musik und spanischem Tanz lieben sie die spanische Atmosphäre, wie in Madrid oder Barcelona. Die Spanier und Spanienfreunde können sich beispielweise spanisch unterhalten. Dazu können sie mit der ganzen Familie feiern. "Die Kinder kommen mit, genauso wie Oma und Opa", erzählte die Sprecherin.

"Den Gedanken, einen Babysitter zu nehmen, kennen die Spanier nicht." So standen die Kinder im Mittelpunkt, bevor am Abend der niederländische "Latin DJ" Vato Scheiben auswählte, der sich in den letzten Jahren in Deutschland einen Ruf als großer Disc Jockey für moderne spanische und südamerikanische Musik gemacht hat.

14 Kinder zeigten Flamenco-Tänze. Sie gehören der Kinder-Flamenco-Gruppe an, die von Laura Perez Serrano in Repelen trainiert wird. Auch in Repelen ist die Flamenco-Band "Pro Arte" zuhause, die aus dem Verein entstand und am Samstagabend mit Gitarren klassischen Flamenco spielte, zu dem das Duo "Jenny & Estefania" tanzte.

Repelen und Meerbeck, wo 1995 die ersten "Noche Españolas" gefeiert wurden, sind gleichzeitig die Moerser Ortsteile, in denen eine Hälfte der gut 80 Mitglieder des Kulturvereins wohnen. Die andere Hälfte lebt im näheren Umkreis. Die Mitglieder treffen sich jeden Freitagabend im Clubhaus des VfL Repelen an der Stormstraße.

"Es ist jedes Mal eine kleine spanische Nacht", sagte Kate Hedding. "Mit Gitarrenmusik und Freunden ist es eine schöne Einstimmung auf das Wochenende."

(got)
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