Kamp-Lintfort Das Weihnachtsbacken geht jetzt los

Kamp-Lintfort · Mit einem Tag der Offenen Tür startete die niederrheinische Landbäckerei die Weihnachtsbäckerei. Johann Berns zeigte Interessierten den Betrieb an der Friedrich-Heinrich-Allee in Kamp-Lintfort.

 Beim Tag der offenen Tür der Landbäckerei Berns hat Bäcker Dirk Schlechta mit Kindern schon die ersten Weihnachtsleckereien zubereitet.

Beim Tag der offenen Tür der Landbäckerei Berns hat Bäcker Dirk Schlechta mit Kindern schon die ersten Weihnachtsleckereien zubereitet.

Foto: Klaus Dieker

"In der industriellen Bäckerei sind bis Ende August alle Stollen gebacken, die bis Weihnachten verkauft werden." Johann Berns sagte diesen Satz in diesen Tagen schier unzählige Male. Und er sagt ihn auch, als er beim Tag der Offenen Tür Interessierten die Produktion seiner niederrheinischen Landbäckerei Berns zeigte. Waren doch einige Besucher verwundert, schon jetzt zu sehen, wie in dieser Bäckerei Baumkuchen, Printen, Spekulatius, Stollen und Weckmänner entstehen. "In diesem Jahr ist es im September noch sehr warm gewesen", erzählte der Inhaber. "Deshalb haben wir mit der Produktion von Printen und Stollen später als sonst angefangen."

Gleichzeitig legte die Landbäckerei den Tag der Offenen Tür etwas nach hinten, mit dem die Weihnachtsbäckerei startet. "Hier wird jeder Weckmann mit der Hand angepackt", erläuterte Johann Berns mit einem Schmunzeln, als er mit einer der zwölf Gruppen, die er halbstündig durch die Produktion führte, auf die Fertigung von Weckmännern blickte.

Seine Tochter Naomi Berns, die mit 23 Jahren bereits Konditormeisterin ist, ergänzte: "Es gibt viele Schritte, die sich nicht automatisieren lassen. Eine besondere Qualität können wir nur mit Handarbeit erreichen."

So schob zum Beispiel Auszubildende Justine Werner Printen von einem Blech auf eine Band, um sie mit Kuvertüre, also flüssiger Schokolade, zu überziehen. "Printen müssen etwas liegen, damit sie nach dem Backen Wasser ziehen", erläuterte Johann Berns den interessierten Besuchern seiner Backstube.

Obwohl die Bäckerei an der Friedrich-Heinrich-Allee Tradition und Handwerk großschreibt, treibt sie neue Produkte voran. So backt sie neben den Stollen mit Rosinen und Marzipan solche mit Blaubeeren und Marzipan, wie es in den USA öfter vorkommt.

Oder sie stellt ein Brot aus Emmer her. Das ist eine Getreideart, die mit dem Dinkel verwandt ist und nur ein Drittel des Ertrages von Weizen hat. "Es gibt Menschen, die Brot aus Emmer vertragen, obwohl sie gegen andere Getreideprodukte allergisch sind", berichtete Johann Berns. "Die Eiweißstruktur bei Emmer ist anders. Die Kunden sind bereit, dafür mehr zu bezahlen."

(RP)
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