Kamp-Lintfort Der Saxofonator gibt auch Musikunterricht

Kamp-Lintfort · Lars Wockenfuss hat in Kamp-Lintfort ein "Sax-Institut" eröffnet. Der Berufsmusiker, der an vielen Orten Deutschlands und im Ausland gespielt hat, bietet seinen Schülern Unterricht "auf Abruf".

 Lars Wockenfuss ist als vielbeschäftigter Musiker auch im kommerziellen Bereich unterwegs. Neu ist das Sax-Institut, das Instrumental-Unterricht bietet.

Lars Wockenfuss ist als vielbeschäftigter Musiker auch im kommerziellen Bereich unterwegs. Neu ist das Sax-Institut, das Instrumental-Unterricht bietet.

Foto: kdi

In der Musikbranche hat er sich als "Saxofonator" einen Namen gemacht. Und mit seinen Bandprojekten wie den "Dixieboys" und der Mobile Cycling Band, eine Art Fahrrad-Band, ist Lars Wockenfuss bundesweit unterwegs. In Kamp-Lintfort hat der Multi-Instrumentalist jetzt das "Sax-Institut" gegründet und bietet in seinem Haus Unterricht für Saxofon, Klarinette und Querflöte sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene. Sein Konzept ist ungewöhnlich: Der gebürtige Westfale, der seit einigen Jahren schon in Kamp-Lintfort lebt, setzt auf Flexibilität. Mit seiner Idee, Unterricht "by call", also auf Abruf anzubieten, richtet er sich nach dem Terminplan seiner Schüler. "Berufstätigkeit und Ganztagsschule erfordern neue zeitliche Unterrichtskonzepte", ist Wockenfuss überzeugt.

Als Musiker auf der Bühne zu stehen, ist für Wockenfuss der schönste Beruf der Welt. "Mein erstes Geld als Musiker habe ich mir mit neun Jahren verdient. Damals spielte ich mit einer viel zu großen Klarinette in einer Feuerwehrkapelle", erzählt der heute 46-Jährige, der Jahre später Wirtschaftspsychologie studierte, sich aber früh für eine Karriere als Berufsmusiker entschied, Seminare am Zentrum für Musik und Kunst belegte und nebenher in der Bigband der Folkwang Hochschule spielte.

"Ich habe schon jung in der Profiliga gespielt", betont der Vater von drei Kindern. Neben seinen eigenen Bands und aktuell dem solistischen Projekt als "Saxofonator", das er mit Discjockey René Pera entwickelte, arbeitete Wockenfuss in den vergangenen 20 Jahren für und mit den unterschiedlichsten Musikern und hat sich auch auf kommerzielle Projekte spezialisiert.

"Jazz, Soul und Funk, Dixie oder Schlager - ich kenne keine Berührungsängste, weil es keine schlechte Musik gibt. Es gibt nur Musik, die schlecht gemacht ist." Wockenfuss arbeitete beispielsweise mit Roy Black und Freddy Breck. "Mich fasziniert die Energie dieser Leute, die so eine große Freude an der Musik haben." Er spielte in Varieté-Theatern, auf großen und kleinen Bühnen in Deutschland. Sein Beruf brachte ihn aber auch in ferne Länder. Wockenfuss arbeitete mehrfach als Musiker auf Kreuzfahrtschiffen.

Es ging für ihn auf dem Traumschiff nach Murmansk, mit der Aida auf die Kanaren und mit der Albatros nach Spitzbergen. "Die Bands buchen mich als Solist", berichtet Lars Wockenfuss, der ein leidenschaftlicher Radfahrer ist. Und so entstand auch die Idee, eine mobile Fahrrad-Band zu gründen. Auftritte mit der Gruppe gab es zum Beispiel im Rahmen des Lintforter Kultursommers im Stephanswäldchen.

Mit dem Sax-Institut, das sich im Studio seines Wohnhauses befindet, will sich der Kamp-Lintforter ein weiteres Standbein aufbauen. "Ich habe schon im Studium als Honorarkraft an Musik- und Regelschulen gearbeitet." Aktuell auch an einer Krefelder Schule. Seine Schüler erhalten Einzelunterricht. "Also persönlich, nicht starr, sondern so wie ich mir den Musikunterricht vorstelle. Ich möchte die Kinder dort abholen, wo sie stehen."

Weil die Reiselust aber bleibt, hat Lars Wockenfuss noch einmal einen Einsatz als Saxofonist auf der MS Europa im nächsten Jahr geplant - dann geht es nach Skandinavien.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort