Kamp-Lintfort/Osnabrück Design-Preis für den Hochschul-Neubau

Kamp-Lintfort/Osnabrück · Das Planungsbüro Rohling erhält den German Design Award. Das Büro aus Osnabrück wird in der Kategorie "Architektur" für den Neubau der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort ausgezeichnet.

Das Planungsbüro Rohling hatte 2010 mit seinem Entwurf für die 2009 gegründete Hochschule, der in Zusammenarbeit mit dem Straelener Architekten Michael van Ooyen entstanden ist, einen europaweiten Architektenwettbewerb gewonnen und die Gesamtplanung für den Neubau erbracht. Bauherr war der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Freianlagenplanung erbrachten die Landschaftsarchitekten Kuttner und Kahl aus Hamburg. Am 12. Februar 2016 erfährt das Projekt seine Krönung: Die Verleihung des German Design Awards findet in Frankfurt statt.

Der neue Campus wurde im Frühjahr 2014 eingeweiht und von den Studenten in Beschlag genommen. Die Fakultät Kommunikation und Umwelt bietet am Kamp-Lintforter Standort der Hochschule Rhein-Waal inzwischen acht Bachelor-Studiengänge und vier Master-Studiengänge - unter anderem in den Fachrichtungen E-Government, Medien- und Informationskommunikation, Umwelt und Energie, sowie Psychologie an. Auf einer Gesamtfläche von 19.050 Quadratmetern entstand ab 2011 am südwestlichen Rand der Innenstadt Kamp-Lintforts der neue Campus für die Fakultät Kommunikation und Umwelt mit zentralen Einrichtungen wie Hörsälen, einer Bibliothek und einer Mensa sowie Büro-, Labor-, Seminar- und Werkstatträumen. Rund 2000 Studierenden bietet der Campus Platz. Das Konzept des Planungsbüros Rohling gefiel dem Rat für Formgebung, Initiator und Veranstalter des German Design Awards. Neben Branchenwettbewerben richtet dieser auch den Iconic Award aus, mit dem die Hochschule Rhein-Waal bereits 2014 ausgezeichnet wurde.

Und so wurde die Idee umgesetzt: Auf dem Lintforter Campus treffen sich die Studenten und verweilen auf dem zentralen Platz, der von fünf Schollen mit Sitzflächen gegliedert wird. Anstelle eines großen Baukörpers wurde das Raumprogramm auf vier zwei- bis dreigeschossige Bauteile verteilt, die den klar gefassten zentralen Platz ausbilden. "Im Vordergrund stand der Gedanke, einen Ort des Austauschs und der Kommunikation für Lehrende und Studierende zu schaffen. So werden alle Gebäude von diesem Platz erschlossen und sind zu ihm geöffnet", erläuterte das Architektur- und Ingenieurbüro.

Während das quadratische Gebäude des Hörsaalzentrums und der Bibliothek im Norden des Campus den Kopf der Hochschule kennzeichne, sei die Baukörperstruktur im Süden zum angrenzenden Grünraum mit dem Bach Große Gorley und der sich anschließenden studentischen Wohnbebauung offen gestaltet. Durch das Abwinkeln des östlichen Gebäudes entstehe im Norden ein zur Innenstadt ausgerichteter Eingang zum Campus.

"Vom Süden blicken die Nutzer über den Campus und können so die Anbindung an die Stadt Kamp-Lintfort erkennen", erklärt das Planungsbüro. "Die farbigen Lüftungselemente gliedern die Fassade, aufgesetzte Sonnenschutzkästen akzentuieren sie als horizontales silbernes Band. Die reduzierte Farbigkeit der Gebäude aus anthrazitfarbenem Klinker, dunklem Metall und gezielt eingesetzten farbigen Akzenten setzt sich auch im Innenbereich, zum Beispiel in den Hörsälen fort", beschreibt das Büro seine Idee und führt fort: "Auf dem Campus erzeugen Leuchten entlang des Fakultätsgebäudes eine Achsbeziehung von der Stadt zum Grünraum. Diese Wegelinie ist intensiver beleuchtet als der Campusplatz. Bodenstrahler in den Schollen illuminieren den Platz zurückhaltend." Schwerpunktmäßig werde energieeffiziente LED-Beleuchtung eingesetzt. Bei der Auswahl der Lichtfarbe und der Ausrichtung der Leuchten in den Gebäuden sei großer Wert auf Übereinstimmung mit den Außenleuchten gelegt worden, um in der Dunkelheit ein durchgängiges Erscheinungsbild zu erzeugen.

(RP)
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