Kamp-Lintfort Die Fertigstellung der Kita St. Marien verzögert sich

Kamp-Lintfort · Der Linoleumboden im Erdgeschoss haftet nicht richtig. Die offizielle Einweihung ist für den 28. November geplant.

Ines Hansen gastierte jetzt im neuen Kindergarten St. Marien, um 57 Kinder spielerisch für die Umwelt zu sensibilisieren. Gesponsert von Christoph Wenzel von der Kamp-Lintforter Geschäftsstelle der Allianz-Versicherung, zeigte sie bei einem Umweltaktionstag den Zwei- bis Sechsjährigen im Vorraum des Kindergartens, wie sie mit Wasser und Strom sparsam umgehen können, beispielsweise wenn sie beim Zähneputzen nicht durchgehend das kühle Nass durch den Hahn laufenlassen.

Ursprünglich hätte die Dinslakenerin im Mehrzweckraum des neuen Kindergartens auftreten sollen, der sich in der ersten Etage befindet. Doch dort liegt bislang nur blanker Estrich. Der geplante Linoleumboden ist noch nicht eingezogen. Denn die Pfarrgemeinde St. Josef ließ den Einbau in dem Vorzeigeobjekt stoppen, der für den Januar terminiert gewesen war. "Der Linoleumboden im Erdgeschoss muss wieder aufgenommen und neu verlegt werden", berichtet Kindergartenleiterin Manuela Kempkes. "Die Klebeschicht des Bodens haftet nicht richtig am Estrich. Der Boden kommt ganz langsam hoch."

Weil sich der Baumangel bereits zeigte, als der Boden in den Gruppenräumen im Erdgeschoss frisch verlegt war, kam es erst gar nicht zum Einbau im Obergeschoss. Der Kindergarten St. Marien zog trotzdem Anfang Februar um, weil die Eltern schon lange auf den Wechsel der Räume gewartet hatten, der nach den ersten Plänen Ende November über die Bühne gehen sollte. Schließlich ist der defekte Boden in den Gruppenräumen vorübergehend nutzbar. Dazu liegen in wichtigen Bereichen Fließen, die in Ordnung sind, zum Beispiel in den Fluren, den Toiletten oder der Küche.

Außerdem wollte die Pfarrgemeinde das alte Kindergartengebäude verkaufen, das an der Ecke von Katten- und Vinnstraße gegenüber dem neuen liegt, um einen Teil der 1,9 Millionen Euro hereinzubekommen, die die Umwandlung der einstigen Marienkirche in einen Kindergarten kostet. Sie fand einen Käufer in der Stadt, die dringend nach Kindergärtenplätzen sucht, da die bestehenden nicht ausreichen. Anders als prognostiziert, werden wieder etwas mehr Kinder geboren und ziehen mehr junge Familien nach Kamp-Lintfort. Die Stadt will im Erdgeschoss des alten Gebäudes, das mittelfristig grundlegend saniert werden muss, für zwei Jahre zwei Gruppen unterbringen. Das Obergeschoss, in dem sich bislang eine dritte Gruppe befunden hatte, kann nicht mehr genutzt werden, weil die Anforderungen des Brandschutzes strenger geworden sind.

In dieser Woche soll das Unternehmen, das den Boden im neuen Kindergarten verlegt hat, diesen in den Büroräumen aufnehmen. Anschließend soll es dort fachgerecht eine neue Linoleumschicht verlegen. Falls der neue Boden in den Büroräumen hält, erhalten in den Sommerferien auch die Gruppenräume und der Mehrzweckraum eine neue Linoleumschicht. "Diese Arbeiten sind nur in Ferienzeiten möglich", sagt Kempkes.

Durch den Baumangel verzögert sich die offizielle Einweihung, die ursprünglich für den Mai terminiert war. "Jetzt soll er zum Barbaramarkt eingeweiht werden", sagt die Kindergartenleiterin. Dieser beginnt am Abend des 27. November, dem Freitag vor dem ersten Advent, um zwei Tage zu dauern.

Die Marienkirche ist das zweite Gotteshaus im Bistum Münster, das sich in einen Kindergarten verwandelt hat. Im September 2012 wurde die Marienkirche profaniert.

(RP)
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