Kamp-Lintfort Die Jugendfeuerwehr bekommt eine eigene Wache

Kamp-Lintfort · Kamp-Lintfort ist die erste Stadt am Niederrhein, die den jugendlichen Nachwuchskräften ein eigenes Gebäude zur Verfügung stellt.

 Die neue Jugendfeuerwache an der Oststraße wurde am Samstag feierlich an die jungen Blauröcke übergeben.

Die neue Jugendfeuerwache an der Oststraße wurde am Samstag feierlich an die jungen Blauröcke übergeben.

Foto: siwe

Selbst Bezirksbrandmeister Hans-Peter Thiel staunte nicht schlecht, als er bei der feierlichen Übergabe der alten Feuerwache an die Jugendfeuerwehr ans Rednerpult trat. "Kamp-Lintfort ist die erste Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf, die diesen Schritt geht, der Jugend ein eigenes Gebäude zu geben", sagte der höchste Feuerwehrmann am Niederrhein. In den meisten Kommunen stehen den Jugendfeuerwehren Räume in der Hauptwache zur Verfügung, die sie alleine oder mit anderen nutzen.

Das war auch in Kamp-Lintfort so, als die Jugendfeuerwehr 1974 gegründet wurde. Die Nachwuchsblauröcke übten in der Hauptwache an der Oststraße, die 1972 fertig gestellt worden war. "Dann hat es viele Umzüge gegeben", erinnert sich Jürgen Deselaers. Der 64-Jährige kennt das aus eigener Erfahrung, denn er war lange Zeit als Stadtbrandinspektor zweiter Mann der Kamp-Lintforter Feuerwehr und bringt sich bis heute aktiv in die Jugendfeuerwehr ein.

Als die Blauröcke 2011 in die neue Feuerwache umzogen, die an der Einmündung der Konradstraße in die Eyller Straße liegt, war die Frage, was mit dem städtischen Gelände an der Oststraße passiert. Der Rat entschied sich, das Gebäude, das zur Oststraße liegt, den Nachwuchsblauröcken zu überlassen. Im November 2013 begann die Renovierung. "Über 100 000 Euro hat die Stadt investiert", sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt bei der Übergabe.

"Das Herz Kamp-Lintforts schlägt für die Feuerwehr. Wir brauchen Nachwuchs." Im Jahr 2013 wurden gleich fünf junge Blauröcke 18 Jahre alt und wechselten zu den Feuerwehrleuten. In einem Teil der Halle, die bis 2011 Hauptfeuerwache war, wurden Container eingebaut, die zuvor auf dem Hof standen. Dort sind ein Gruppenraum mit Kicker, zwei Schulungsräume und eine Küche untergebracht, die jeweils 25 Quadratmeter groß sind.

Daneben ist die Halle in ihrer Raumaufteilung so geblieben, wie sie bestand. Dort können bei schlechtem Wetter kleine Übungen durchgeführt werden. Die Kellerräume wurden mit neuen Duschen, Toiletten und Umkleideräumen umgestaltet. Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen wurden neu verlegt. Die Be- und Entlüftungsanlage wurde überholt. "Kleine Umbauarbeiten, Anstricharbeiten und die Montage der Möbel haben wir übernommen", berichtet Jürgen Deselaers.

"Wir sagen allen Helfern ganz herzlich Danke, die uns mit vielen Stunden ihrer Freizeit handwerklich unterstützt haben", so Sandra Schulze. Die Jugendfeuerwehr hat 40 Mitglieder.

(RP)
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