Heimat erleben Die Leucht: Schimmern im Sonnenlicht

Alpen · Wanderer können den Wald zwischen Alpen und Kamp-Lintfort auf ganz farbig markierten Wege erkunden. Dafür hat der Heimat- und Verkehrsverein Alpen gesorgt, obwohl der Wald fast komplett auf dem Gebiet der Nachbarn liegt.

Die Farne in der Leucht saugen die rar gewordenen Sonnenstrahlen auf. Sie schimmern in sattem Grün, manchmal auch im matten. Denn die Leucht ist ein lichter Wald. Oft stehen Buchen, Eichen und Kiefern nicht dicht an dicht. So fällt das Licht von oben auf den Boden, um dort zu spielen und eine Welt der Farne entstehen zu lassen. Dieses Spiel des Lichtes hat einen besonderen Reiz, selbst wenn einige Wanderfreunde lieber Wälder wie im Bergischen Land durchwandern, weil sie die Leucht für "nicht abwechslungsreich" halten. Schließlich kann die Leucht, die auf einer erhöhten Ebene liegt, keine Bäche bieten, die sich in Täler eingraben.

Andere aber schätzen die flache Lage. "In der Leucht sind viele Spaziergänger unterwegs", berichtet Petra Romba. Die Mitarbeiterin für die Tourismusförderung der Gemeinde Alpen will die Leucht stärker vermarkten, die unter einem Problem leidet. Ihrer Grenzlage.

Der Forst liegt fast komplett auf Kamp-Lintforter Gebiet, selbst wenn viele meinen, er würde zu Alpen gehören. "Ein kleines Stück befindet sich aber auf Alpener Gebiet", sagt Petra Romba. Da Kamp-Lintfort seinen touristischen Fokus auf die Landesgartenschau 2020 wirft, in die das Kloster Kamp und das Lintforter Bergwerksgelände eingebunden sind, bewirbt es die Leucht kaum.

Das übernehmen die Alpener. Unterstützt von der Volksbank Niederrhein, markierte zum Beispiel 2014 der Heimat- und Verkehrsverein Alpen drei Wanderwege mit farbigen Pfosten - auf Kamp-Lintforter Gebiet wohlgemerkt. Ein Weg mit blauen Pfosten ist 4,6 Kilometer lang, einer mit roten sechs und einer mit grünen 9,6 Kilometer. Sie starten alle an der Einmündung des Leichenweges in die Rheinberger Straße. Der heißt so, weil die Saalhoffer, die keinen Friedhof haben, bis vor 100 Jahren ihre Toten über diesen Weg zur Beerdigung nach Alpen brachten. Der rote und der grüne Weg führen am "Sauren Veen" vorbei. Das ist ein Torfmoor, an dessen Rändern Binsen und Gräser wachsen. Es liegt nahe der Kreuzung von Leichenweg und Stappweg, der westlich davon zum großen Parkplatz der Leucht wird.

Die Hinweistafel auf die drei farbigen Wege steht in Alpen. Sie befindet sich an der Einmündung des Mittelweges in den Dahlackerweg - gegenüber der Gaststätte "Zum Dahlacker". Dort liegt auch ein Parkplatz. Eine Karte mit den drei Wegen soll in absehbarer Zeit als Faltblatt erscheinen. Schon heute können Wanderer sie übers Internet herunterladen und ausdrucken.

Wanderer, die mehr als zehn Kilometer auf Schusters Rappen unterwegs sein wollen, können den grünen Weg verlängern. Sie laufen den Stappweg weiter, wenn der grüne Weg in den Strohweg abbiegt. Nach knapp einem Kilometer gelangen sie zum Parkplatz am Baerlagshof. Dort finden sie auf einer Hinweistafel einen Weg zum Kloster Kamp. Diesen können sie dann durch den Niederkamper Wald und den Kamper Wald zur einstigen Zisterzienserabtei laufen. Der Weg ist sieben Kilometer lang. Wenn Wanderer den grünen Weg nehmen und zum Kloster Kamp hin- und zurückwandern, sind sie 24 Kilometer unterwegs. Am Baerlagshof können sie eine Pause einlegen.

Der Baerlagshof ist ein Bauerncafé, in dem es neben Kuchen auch warme Speisen gibt. Geöffnet ist es mittwochs bis freitags ab 14 Uhr, samstags ab 12 Uhr und sonntags ab 10 Uhr.

(RP)
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