Kamp-Lintfort Die Zerrissenheit der Frau in muslimischen Familien

Kamp-Lintfort · "Hört doch endlich mit dem Weiberquatsch auf: Ein Brautkleid ist kein Glücksbringer, das hast du doch am eigenen Leib erfahren!" Diesen Aufruf bringt Dilara ihrer Schwester Zeyneb in Safeta Obhodjas Veröffentlichung "Lange Schatten unserer Mütter" vor. Die Mediathek Kamp-Lintfort und die VHS Moers/Kamp-Lintfort haben die Autorin am Freitag, 10. November, 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr), zu einer Lesung ins Diesterweg-Forum Kamp-Lintfort eingeladen. Angesprochen werden sollen vor allem auch junge Erwachsene. Schon lange beschäftigt sich die bosnische Autorin aus einer muslimischen Familie mit der Zerrissenheit der Frauen zwischen moderner Gesellschaft und traditionellen Familienstrukturen.

Sie setzt sich für bessere Ausbildungschancen von Migrantinnen in Deutschland ein und ermutigt Musliminnen, für mehr Integration zu kämpfen. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Friedrich-Bödecker-Kreis und mit Fördermitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW. In ihren Texten nimmt Safeta Obhodjas besonders das Mutter-Tochter-Verhältnis in zugewanderten oder kulturell gemischten Familien genauer unter die Lupe. Ihre Texte basieren auf Interviews mit jungen gut ausgebildeten Frauen und deren Müttern, die jeden Tag viele Hürden zwischen den Kulturen überwinden müssen.

Unter Druck serbischer Nationalisten musste Safeta Obhodjas 1992 ihre Heimat in Sarajevo verlassen. Heute lebt sie in Wuppertal und schreibt sowohl in ihrer Muttersprache wie auch auf Deutsch. Kultureller Austausch und interreligiöse Kommunikation sind ihr eine Herzensangelegenheit. An diesem Abend wird sie aus verschiedenen Texten lesen und darüber mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen.

Der Eintritt kostet fünf Euro an der Abendkasse oder im Vorverkauf im Bistro 26 in der Mediathek (Freiherr-vom-Stein-Straße 26) und im Diesterweg-Forum, Vinnstraße 40, Kamp-Lintfort. Tel.: 0 28 41 201 565.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort