Kamp-Lintfort Diese Firma macht Städte intelligent

Kamp-Lintfort · Das Unternehmen IMST aus Kamp-Lintfort arbeitet mit moderner Funktechnologie. Dafür wird es heute von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze ausgezeichnet.

 IMST-Mitgründer Professor Doktor Peter Waldow (l.) und Norbert Schmidt, Abteilungsleiter für Informations- und Kommunikationssysteme beim Kamp-Lintforter Technikunternehmen IMST, das in Düsseldorf geehrt wurde.

IMST-Mitgründer Professor Doktor Peter Waldow (l.) und Norbert Schmidt, Abteilungsleiter für Informations- und Kommunikationssysteme beim Kamp-Lintforter Technikunternehmen IMST, das in Düsseldorf geehrt wurde.

Foto: IMST

Das "Internet der Dinge" ist in aller Munde. Es soll Menschen bei unterschiedlichen Tätigkeiten unterstützen, ohne sie abzulenken oder dabei überhaupt aufzufallen. In diesem Bereich ist auch die Kamp-Lintforter Firma IMST aktiv.

Heute wird das niederrheinische Unternehmen in Düsseldorf von Svenja Schulze, der NRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, für sein Engagement in einer neuartigen Funktechnologie namens Lora (Long Range) ausgezeichnet. Das von der Firma Semtech entwickelte Konzept erweitert die Reichweite von Funksystemen auf bis zu 15 Kilometer und ermöglicht ein weitreichendes Sensoren-system. Das geplante Projekt beinhaltet den Aufbau eines regionalen Informations- und Steuerungsnetzes basierend auf Lora-Funktechnologie.

Ziel ist es, den Energieverbrauch zu minimieren und gleichzeitig die Netzsicherheit sowie die Reichweite zu maximieren. Das Unternehmen wurde von einem Gutachtergremium für die Förderung vorgeschlagen und nun als eine von einigen wenigen Firmen geehrt. Insgesamt 180 Millionen Euro stellt das Ministerium für Förderungen in den kommenden Jahren bereit. "Bei der aktuellen, ersten Ausschreibungsrunde werden wohl rund 30 Millionen Euro auf die Gewinner aufgeteilt", sagte IMST-Mitgründer Peter Waldow.

Das 1992 gegründete Unternehmen - bestehend aus Ingenieurbüro und Systemhaus für Funksysteme, Antennen und Software sowie einem angeschlossenen Prüfzentrum und aktuell rund 150 Mitarbeitern - hat die Jury mit ihrer Bewerbung unter dem Namen "Sichere Sensorapplikationen in der intelligenten Stadt mittels Lora-Funknetzen" überzeugt.

"Mit der neuen Lora-Technologie soll das Internet der Dinge greifbar gemacht werden", sagte Norbert Schmidt, Abteilungsleiter für Informations- und Kommunikationssysteme. "Die neue Technologie kommt in den unterschiedlichsten Gebieten zum Einsatz." Zwar könne im Gegensatz zu Mobilfunknetzen keine Sprache übermittelt werden. Allerdings weise die Technologie eine große Reichweite auf, so dass Daten selbst über weite Distanzen übertragen werden können. "So kann etwa ein Landwirt die Wasserstände seiner Brunnen abfragen, ohne mühsam dorthin fahren zu müssen", erklärte Schmidt. Je nach Bebauung sei eine Reichweite von bis zu 15 Kilometern möglich. "Damit ist die neue Technologie eine kostengünstige Alternative, da die Sensoren sehr leistungseffizient sind." Weitere Anwendungsfelder der Technologie sind die Überwachung von Senioren, die aufgrund von Gefahren ein festgelegtes Gelände nicht verlassen dürfen und die Kontrolle von Gas-Pipelines auf Unversehrtheit und Druck - aus der Ferne.

"Der gesellschaftliche Nutzen ist das Ziel unserer Arbeit", sagte Peter Waldow, der auch Lehrbeauftragter für elektromagnetische Feldtheorie an der Universität Duisburg-Essen ist. "Wir verstehen uns mit unseren Entwicklungen als Brückenbauer zwischen Bürgern und Industrie.

(mba)
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