Kamp-Lintfort Ein halbes Jahrhundert Einsatz für Stauden, Kräuter und Koalas

Kamp-Lintfort · Die Kamp-Lintforter Staudengärtnerei Förster feiert in diesen Tagen ihr 50-jähriges Bestehen.

 Das Inhaberehepaar Karin und Helge Förster feiert in diesen Tagen das 50-jährige Bestehen seiner Staudengärtnerei in Kamp-Lintfort.

Das Inhaberehepaar Karin und Helge Förster feiert in diesen Tagen das 50-jährige Bestehen seiner Staudengärtnerei in Kamp-Lintfort.

Foto: Klaus Dieker

Es braucht schon ein wenig Ortskenntnis, um den Betrieb von Helge Förster und seiner Frau Karin an der Rheurdter Straße in Kamp-Lintfort zu finden. Die Staudengärtnerei der beiden liegt am Ende einer unscheinbaren, engen Zufahrt. Hinter dieser gelangt man in einen begrünten, aber dadurch erst recht gemütlichen Innenhof.

Doch geschadet hat die etwas versteckte Lage der Staudengärtnerei Förster im letzten halben Jahrhundert anscheinend nicht, denn in diesem Jahr feiert der Betrieb sein 50-jähriges Bestehen. Daher fanden sich im Rahmen einer kleinen Feierstunde viele Gratulanten bei den Försters ein, unter anderem statteten Bürgermeister Christoph Landscheidt und Wirtschaftsförderer Dieter Tenhaeff dem Betrieb einen Besuch ab.

Auch das an diesem Tag schlechte Wetter konnte die Feierlaune nicht trüben: "Natürlich hätten wir unsere Gäste gerne draußen begrüßt, aber davon lassen wir uns die Stimmung nicht vermiesen", sagt Karin Förster, während sie den Kuchen anschneidet. Zu viel haben sie und ihr Mann in den vergangenen Jahren erlebt, auch schlechtes Wetter sind die beiden mehr als gewohnt.

Helge Förster erinnert sich: "Mein Vater kam 1964 aus Leverkusen an den Niederrhein und baute die Staudengärtnerei aus dem Nichts auf. Ich durfte bereits als kleiner Junge im Betrieb helfen, später schickte mich mein Vater dann bei der Gärtnerei Hahn in die Lehre." Nach seiner Ausbildung kehrte er dann in den elterlichen Betrieb zurück und packte tatkräftig mit an. 1995 übernahmen Förster und seine Frau die Gärtnerei schließlich. Zunächst noch mit Hilfe ihrer drei Kinder, doch mittlerweile alleine, geben beide nun beinahe täglich ihr Bestes, um die anfallenden Arbeiten zu bewältigen. Dennoch sind sie immer noch mit Begeisterung bei der Sache: "Kein Tag ist wie der andere, daher kommt auch nie Langeweile auf. Zwischendurch fragen Kunden dann auch schon einmal, ob ich mich nicht in ihrem Garten austoben möchte. Es gibt also immer etwas zu tun", berichtet Förster.

Den betrieblichen Schwerpunkt hat das Gärtnerehepaar mittlerweile verlagert, kümmert sich liebevoll um die Zucht von Kräutern und alten, bunten Tomatensorten, die an ein Krefelder Restaurant vertrieben werden. Seit 2011 ist Karin Förster zudem für die Betreuung des Kräutergartens am Kloster Kamp zuständig, bietet dort Führungen mit anschließender Verkostung an. Ihr Mann kümmert sich dort zweimal in der Woche um den Verkauf von Staudenpflanzen. Und auch einige Bewohner des Duisburger Zoos freuen sich über den Einsatz des Gärtnermeisters. Denn Helge Förster ist seit einiger Zeit zusätzlich für die Pflege der zooeigenen Eukalyptusplantage zuständig, aus deren Ertrag die Koalabären ihr tägliches Futter erhalten.

Jede Menge Arbeit, die das Ehepaar ohne jegliche Angestellte zu bewältigen hat. Deshalb freut sich Helge Förster auch auf den bevorstehenden Winter: "Es war aufgrund des milden Winters ein sehr langes Jahr. Ich bin froh, dass wir in den kommenden Tagen alles winterfest machen können. Danach gönnen wir uns erst einmal eine Auszeit."

(p-m)
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