Kamp-Lintfort Es grünt so grün in Lintforts Gärten

Kamp-Lintfort · Zum dritten Mal öffnen die Kamp-Lintforter ihre privaten Gärten für Besucher: Am 2. und 3. September präsentieren sie wieder Blumenfreunden und Naturinteressierten, was in ihren persönlichen Oasen alles so blüht.

 Katrin und Stefano Heitmann sowie Angelika Sturmeit gehören zum zehnköpfigen Organisationsteam.

Katrin und Stefano Heitmann sowie Angelika Sturmeit gehören zum zehnköpfigen Organisationsteam.

Foto: aka

An der Dorfstraße blühen die Rosen, an der Leuchtstraße die alten Magnolien und an der Fackelstraße die Staudenbeete. Jeder der 19 Gärten, die sich am 2. und 3. September für die Besucher öffnen, ist schön, anders und besonders. "Wir wollen einfach zeigen, dass es in Kamp-Lintfort nicht erst seit der Bewerbung zur Landesgartenschau 2020 eine Gartenkultur gibt", betont Stefano Heitmann. Er gehört zur zehnköpfigen Arbeitsgemeinschaft, die seit drei Jahren die Aktion "Kamp-Lintforter Gärten" mit viel Herzblut organisieren.

 19 Privatgärten sind bei der diesjährigen Aktion dabei, so auch die grüne Oase der Familie Dudek.

19 Privatgärten sind bei der diesjährigen Aktion dabei, so auch die grüne Oase der Familie Dudek.

Foto: kdi

Die Idee der Tage der offenen Gärten entstand 2015 - mit dem Ziel, die Kamp-Lintforter Bewerbung um die Landesgartenschau 2020 zu unterstützen. Die Aktion findet unter dem Dach des eigens gegründeten Fördervereins statt. "Heute möchten wir die Begeisterung für das Gartenwesen und die Gartenkunst wecken. Es sollen die Vielfalt der Blumen- und Pflanzenwelt und die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten vorgestellt werden."

Stefano Heitmann und seine Mitstreiter wollen diesen Sommer den Fokus stärker auf die "Gärten von nebenan", die schönen Privatgärten, richten. "Deshalb haben wir uns auch neue Leitlinien gegeben", erläutert Heitmann. So verweisen die Initiatoren zwar auf das Pappelseefest am 3. September, auf den Kräutergarten am Kloster Kamp und auch auf den SPD-Schrebergarten "Rote Pumpe" an der Fossastraße, der an dem Wochenende ebenfalls für Besucher geöffnet wird. Sie sind aber nicht Bestandteil des großen Gartenrundgangs.

Die Aktion "Kamp-Lintforter Gärten" kommt an: "In den letzten beiden Jahren haben die Eigentümer jeweils bis zu 200 Besucher an einem Tag durch ihre Gärten geführt", betont Angelika Sturmeit, die 2016 fast alle beteiligten Gärten mit dem Rad erkundet hatte. "Wir waren selbst überrascht, wie weit der Besucherkreis sich ziehen lässt. Die Leute kamen aus dem gesamten Ruhrgebiet. Eine Truppe reiste sogar mit dem Kleinbus aus Belgien an", erinnert sich Stefano Heitmann. "Das Besondere an der Aktion ist, dass Gleichgesinnte aufeinandertreffen, die sich über Blumen und Gestaltung unterhalten. Es ist der Austausch von Erfahrungen", sagt Angelika Sturmeit. Sie ist davon überzeugt, dass in diesem Sommer besonders der Buchsbaum ein großes Thema sein wird, nachdem der Zünsler in vielen Gärten für große Schäden gesorgt hatte. "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute sich darüber austauschen, was man stattdessen pflanzen kann."

Dass die Aktion dieses Mal später im Jahr liegt als in den beiden Vorjahren, hat seinen Grund: "Wir wollen gerne die verschiedenen Blütezeiten zeigen. So ein Garten lebt ja mit dem Jahresverlauf. Im September blühen schon die Astern und der Hibiskus. Und auch die Rosen zeigen sich in voller Pracht", erläutert Stefano Heitmann.

Die Idee der Offenen Gartenpforte geht übrigens auf eine Initiative in England im Jahr 1927 zurück. Damals sei der National Gardens Scheme Charitable Trust in Gedenken an die 1925 verstorbene Königin Alexandra errichtet worden. Während in Großbritannien die Besucher einen Eintritt (für den guten Zweck) zahlen, ist die Einladung in die Kamp-Lintforter Gärten wie in den Vorjahren kostfrei. "Da der Garten für die meisten das private Sommer-Wohnzimmer ist, erwarten wir, dass sich die Besucher rücksichtsvoll verhalten und nicht durch die Beete laufen", betont Katrin Heitmann, die ebenfalls zur Arbeitsgemeinschaft gehört. Die Planung des Wochenendes beginnt früh: "Es ist ein ordentlicher Aufwand", betont Stefano Heitmann. "Wir sprechen Gartenbesitzer an, oder stecken unseren Flyer dezent in den Briefkasten, wenn uns ein Garten besonders gut gefällt." Dieses Jahr sei der Besuch zweier Gärten an der Schulstraße besonders interessant: "Sie haben die gleiche Fläche und den gleichen Zuschnitt, werden aber völlig unterschiedlich genutzt", sagt Angelika Sturmeit. Ebenso lohne es sich, zu den "Ackerhelden" nach Hoerstgen rauszufahren. Es handelt sich um einem Acker, auf dem Städter ihr Gemüse selbst anbauen. "Ein Muss ist auch der über 100 Jahre alte Garten von Ursula Adams", empfehlen die drei Organisatoren.

Die Aktion findet statt am 2. und 3. September, 11 bis 17 Uhr. Ein Die Flyer mit allen Adressen und Öffnungszeiten sind gedruckt und liegen an allen öffentlichen Stellen aus. Infos auch über die Facebook-Seite des Fördervereins Landesgartenschau 2020 sowie www.kamp-lintfort.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort