Kamp-Lintfort Fällaktion: Anwohner dekorieren die verbliebenen Baumstümpfe

Kamp-Lintfort · Anwohner der Maria-Theresien-Straße sind empört. Die Kirschbäume, die die Straße prägten, wurden gefällt. Die Bäume waren krank, sagt die Stadt.

 Die Stadt ließ die Kirschbäume in der Maria-Theresien-Straße fällen. Die Anwohner dekorierten die Baumstümpfe mit roten Schleifen.

Die Stadt ließ die Kirschbäume in der Maria-Theresien-Straße fällen. Die Anwohner dekorierten die Baumstümpfe mit roten Schleifen.

Foto: kdi

Die Maria-Theresien-Straße ist für ihre Kirschbäume in ganz Kamp-Lintfort bekannt: Besonders in der Blütezeit haben die Bäume ihre ganze Pracht entfaltet. Das ist jetzt vorbei. Die Stadt Kamp-Lintfort ließ die Bäume fällen. Die Anwohner sind traurig und empört: "Wir wurden vier Tage vor der Fällung vor vollendete Tatsachen gestellt", berichtete eine Anwohnerin per E-Mail unserer Redaktion. "Eine ausreichende Information gab es nicht." Die Kirschblütenbaum-Straße sei in jedem Kalender über Kamp-Lintfort und darüber hinaus bekannt gewesen. "Gerade vor der Landesgartenschau wird ein solcher Kahlschlag vorgenommen", ärgert sich die Anwohnerin.

"Wir können nicht jeden einzelnen Anwohner informieren", sagt Stadtkämmerer Martin Notthoff. Die Bäume, etwa 20, seien planmäßig gefällt worden. Dies sei in den Medien veröffentlicht worden. Die Bäume seien krank und nicht mehr standfest gewesen, teilt der zuständige Dezernent mit. Das Vorgehen fußt auf einer groß angelegte Untersuchung des Kamp-Lintforter Straßenbaumbestandes. Dies sei 2011 im Umweltausschuss beschlossen worden. Es stehen dafür 170.000 Euro zur Verfügung. Betroffen seien nicht nur die Kirschbäume an der Maria-Theresien-Straße. Auch Pappeln und Linden habe man im Stadtgebiet bereits fällen müssen. "Die gesunden Bäume bleiben stehen", betonte Martin Notthoff auf RP-Anfrage. Die an der Maria-Theresien-Straße gefällten Bäume sollen im nächsten Frühjahr ersetzt werden. "Wenn die Neubepflanzug ansteht, werden die Anwohner zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Es werden drei bis vier Sorten zur Auswahl vorgestellt." Bis dahin wollen die Nachbarn nicht warten. Um die Baumstümpfe gerade vor Weihnachten zu verschönern haben sie sich eine Notlösung überlegt: Sie verpassten den Stämmen rote Schleifen mit weihnachtlichen Motiven wie Sterne, Schneeflocken und Rentieren, damit es vor der Haustüre nicht ganz so trostlos aussieht.

(RP)
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