Kamp-Lintfort Fusionierter Chor für die Großgemeinde

Kamp-Lintfort · Aus dem Mittwochs-Chor und "Sing a song" ist vor fünf Jahren das Gemeinschaftsprojekt "TonArt" geworden. Mit Erfolg.

 Einen "Glücksfall" nennen es die Chormitglieder, dass die Kirchenmusikerin Maria Elisabeth Booms die Gruppe leitet. Die Sänger gestalten mit ihrer Leiterin Gottesdienste.

Einen "Glücksfall" nennen es die Chormitglieder, dass die Kirchenmusikerin Maria Elisabeth Booms die Gruppe leitet. Die Sänger gestalten mit ihrer Leiterin Gottesdienste.

Foto: siwe

Das verbindende Element der Musik hat sie zusammen geführt: Die Chorgemeinschaft "Sing a Song" und der Mittwochs-Chor feierten im Jahr 2009 ihre Liaison und riefen den neuen Chor TonArt ins Leben. Mit einer ausgewogenen Mischung aus dem Neuen Geistlichen Lied, Taizé-Gesängen sowie Gospels und Spirituals gestaltet der 35 Mitglieder zählende Chor nun musikalisch die Gottesdienste in der Großgemeinde St. Josef. "Es sind ja gerade die Chöre, die die frohe Botschaft dank der Musik auf eine besondere Art und Weise erklingen lassen", sagt Chorleiterin Maria Elisabeth Booms und verweist auf einen Gewinn: "Es sind die drei treuen Mitglieder aus der Behinderten-Wohneinrichtung St. Bernhardin, die mit ihrem Engagement und ihren Stimmen unsere Darbietungen bereichern."

Die spannende und ungewöhnliche TonArt-Geschichte beginnt fast auf den Tag genau vor 17 Jahren in St. Marien in der Altsiedlung. Der dortige Pfarrer Markus Dördelmann schätzte die Chormusik, vor allem aber ihre Bedeutung für die Gestaltung anspruchsvoller Gottesdienste. Er war es dann auch, der die Gründung eines eigenen Chores anstrebte und forcierte. Und seine Idee fiel auf fruchtbaren Boden.

Rund 20 Sänger konnte er für seinen Gedanken gewinnen. "Das war im Jahr 1997", erzählt Gründungsmitglied Monika Kempken. "Zu den Proben trafen wir uns dann zunächst in Dördelmanns Wohnzimmer", erinnert sie sich. Er übernahm auch die Leitung und führte den Taktstock, ließ sich allerdings auch von musikalisch interessierten Studenten vertreten, um seine seelsorgerischen Pflichten nicht zu vernachlässigen. "Und da wir uns immer mittwochs trafen, stand auch der Name sehr bald fest", sagt Kempken.

Der Chor etablierte sich, gestaltete die Gottesdienste in St. Marien, St. Barbara, St. Josef und St. Ida - sang bei Hochzeiten und Taufen und verschönerte an hohen Feiertagen die Festmessen. Der Kirchenmusiker Alexander Fillers rief dann seinerseits nur ein Jahr später in St. Barbara in der Geisbruch-Siedlung den Chor "Sing a Song" ins Leben. In gemütlicher Runde bei Gesprächen im Pfarrheim wurde die Idee geboren. Und Anni Kämmerling erinnert sich: "Zu den ersten Proben trafen wir uns in Alexanders Keller, später dann 14-täglich sonntags im Barbara-Pfarrheim." Die Gruppe fand Anklang und ihr modernes Repertoire - Neues Geistliches Lied, Gospel, auch Klassik - hohe Anerkennung.

Auch ihre Konzerte, die zum Teil mit anderen Chören veranstaltet wurden, waren beliebt, gesungen wurde auch in sozialen Einrichtungen, zum Beispiel in Krankenhäusern und Seniorenheimen, gelegentlich auch bei Hochzeiten.

Im Jahre 2009 kam es dann nach intensiven Überlegungen und langen Diskussionen über das Für und Wider mehrerer Chorgemeinschaften in einer Gemeinde zur Zusammenlegung. "Die Fusion folgte zwangsläufig der Zusammenlegung der Pfarrgemeinden", erläutert Marion Kempken. "Auch fehlten uns immer wieder die geeigneten Chorleiter", ergänzt die engagierte Sängerin. Die Leitung übernahm zunächst der Kirchenmusiker Urban Schepers. Er pflegte den Chorgesang und die Tradition der Konzerte und gilt als der Erfinder des neuen Namens: TonArt. 2012 aber verabschiedete er sich bereits wieder, weil er für andere Aufgaben verpflichtet wurde. Nach einem Jahr Vakanz führt nun die in Alpen beheimatete Kirchenmusikerin Maria Elisabeth Booms den Taktstock. Auch sie ist Anhängerin der modernen Musik, schätzt aber ebenso die Klassik, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Joseph Hadyn. Für sie hat die Pflege der Liturgie mit den Mitteln höchster Musikkunst oberste Priorität. "Ihre Wahl ist für uns ein Glücksfall", sagt Chormitglied Edda Kramps.

(h-m)
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