Kamp-Lintfort Gericht weist psychisch kranken Straftäter dauerhaft ein

Kamp-Lintfort · Ein psychisch Kranker Straftäter aus Kamp-Lintfort muss jetzt dauerhaft untergebracht werden. Das hat das Klever Landgericht in einem Revisionsverfahren bestätigt. Darüber hinaus wurde eine Freiheitsstrafe von vier Jahren gegen den 35-Jährigen verhängt. Seit 2013 hatte er eine ganze Reihe von Verbrechen und Straftaten begangen, die das Gericht vor dem Hintergrund seiner Erkrankung bewertete.

Am schwersten wog die Vergewaltigung und Körperverletzung der ehemaligen Lebensgefährtin vor über zwei Jahren. Auch mehrere Fälle vpn Körperverletzung, Gebrauch von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Besitz von Betäubungsmitteln und räuberischer Diebstahl wurden dem Kamp-Lintforter nachgewiesen.

So hatte er im April 2013 bei einer Veranstaltung im Krefelder Königspalast die Parolen "Heil Hitler!" und "Sieg Heil!" gerufen und einem Besucher einen kräftigen Tritt ins Gesicht versetzt. In einem weiteren Fall steckte der Mann einen DVD-Spieler unter seine Jacke, um diesen zu stehlen. Eine Zeugin wurde bei dem Versuch, ihn aufzuhalten, von ihm geschubst. Das wertete das Gericht als räuberischen Diebstahl.

Der Mann war im vergangenen Jahr vor der auswärtigen großen Strafkammer in Moers zu viereinhalb Jahren Haft und der Unterbringung verurteilt worden. Sein Verteidiger beantragte lediglich eine Bewährungsstrafe mit Therapieauflage. Der Bundesgerichtshof hatte der Revision unter anderem zugestimmt, weil sich anhand der Urteilsbegründung nicht habe nachvollziehen lassen, dass die Taten im Zusammenhang mit der Erkrankung stünden. Ein milderes Ergebnis, wie vom Angeklagten erhofft, kam bei der Revision nicht heraus.

(bil)
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