Kunst & Genuss Geschäftsleute planen eine Kunstmeile

Moers · Die Altstadt Kamp-Lintforts verwandelt sich am 28. Mai wieder in eine Kunstmeile. Die Planungen für das Fest "Kunst & Genuss" laufen schon auf Hochtouren. Organisiert wird es von den Geschäftsleuten Angelika Sturmeit und Andreas Wiesner.

 Angelika Sturmeit und Andreas Wiesner haben das Konzept für das Altstadtfest mit Kunstmeile entwickelt.

Angelika Sturmeit und Andreas Wiesner haben das Konzept für das Altstadtfest mit Kunstmeile entwickelt.

Foto: kdi

Kamp-Lintfort Die beiden Kamp-Lintforter Geschäftsleute Angelika Sturmeit und Andreas Wiesner wollen die Altstadt Kamp-Lintforts beleben: mit Kunst und Genuss. Weil die Premiere 2015 auf positive Resonanz gestoßen war, planen Sie eine neue Ausgabe für Samstag, 28. Mai.

Frau Sturmeit, Herr Wiesner, die Neuauflage des Altstadtfests "Kunst & Genuss" findet Ende Mai statt. In den sozialen Medien rühren Sie jetzt schon kräftig die Werbetrommel?

Sturmeit Wir beginnen so früh im Jahr, weil auch die Kunsthandwerker und Händler, die sich auf unserer Kunst- & Genussmeile präsentieren sollen, frühzeitig planen. Es gibt um diese Zeit so viele Märkte in der Region, da muss man schnell sein. Zum Glück ist der Kontakt zu den Händlern, die auf der Premiere von Kunst & Genuss vertreten waren, nie abgerissen. Die meisten fanden unser Konzept so interessant, dass sie versprochen haben, 2016 wieder in Kamp-Lintfort dabei zu sein.

 Obwohl dunkle Wolken die Premiere von "Kunst & Genuss" 2015 überschatteten, erhielten die Organisatoren von Besuchern und Teilnehmern eine positive Resonanz. Grund genug, eine Neuauflage diesen Mai zu stemmen.

Obwohl dunkle Wolken die Premiere von "Kunst & Genuss" 2015 überschatteten, erhielten die Organisatoren von Besuchern und Teilnehmern eine positive Resonanz. Grund genug, eine Neuauflage diesen Mai zu stemmen.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Worin unterscheidet sich Kunst & Genuss von anderen Märkten?

Wiesner Bei uns werden keine neongrünen T-Shirts oder Trödel angeboten. Wir laden Kunsthandwerker und Gastronomen mit einem besonderen Angebot ein. STURMEIT Unser Konzept zielt ja gerade darauf ab, etwas anzubieten, das sich von den anderen Veranstaltungen abhebt. Und wir profitieren davon, dass es in Kamp-Lintfort und in der Region so viele Künstler gibt.

Wie ist die Idee entstanden?

Wiesner Vor etwa 16 Jahren haben wir in der Altstadt ein Weinfest organisiert. Und das wollten wir immer mal wieder aufleben lassen. Ja, und im vergangenen Jahr hatten wir die Idee, das Spektrum mit Kunst und Genuss ein wenig weiter zu fassen. Wir haben uns in der Region umgesehen, was zu dem Thema so angeboten wird. Interessante Veranstaltungen gibt es zum Beispiel in Münster und in Kempen.

Wenn Sie an die Premiere zurückdenken. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Sturmeit (lacht) Der Regen. Wir hatten die Stände in der Altstadt bei schönstem Wetter aufgebaut. Und dann kam die schwarze Front auf uns zu. Es hat mich sehr gefreut, dass alle Kunsthandwerker und Händler durchgehalten haben und trotz des Regens geblieben sind. WIESNER Ich fand es schön, dass die die Stadt die Gelegenheit nutzte, die Bewerbung um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2020 vorzustellen und eigene Aktionen zu unserer Veranstaltung beizusteuern. Die Stadt hat zum Beispiel ein städtisches Fahrzeug bemalen lassen. Und im Farbenzelt entstanden 200 bunt bemalte Kacheln.

Planen Sie, dass Konzept der Kunstmeile dieses Jahr zu verändern?

Sturmeit Nein. Wir hatten im vergangenen Jahr eine gute Resonanz. Wir können es uns aber gut vorstellen, die Zahl der Stände zu erhöhen. Mehr als 35 bekommen wir allerdings nicht aufgestellt. Wir wollen die Kunstmeile nicht weiter vergrößern. Die Veranstaltung würde einfach zu groß, wenn wir sie zum Beispiel in Richtung Einkaufszentrum ausdehnen würden. Es soll ein schönes kleines Event in der Altstadt bleiben, das allen Spaß macht.

Wer steckt hinter der Organisation?

Wiesner Angelika Sturmeit und ich machen das als Duo. Wir haben aber die Rückendeckung der Händlergemeinschaft in der Altstadt und der Werbegemeinschaft in Kamp-Lintfort. "Kunst & Genuss" ist ja nicht die einzige Veranstaltung, die wir übers Jahr anbieten: Wir organisieren zum Beispiel das Halloween-Fest.

Profitieren die Geschäftsleute denn von Veranstaltungen wie Kunst & Genuss. Lockt man dauerhaft mehr Kundschaft in die Innenstädte?

Wiesner Es geht uns in erster Linie darum, mehr Leben in die Stadt zu bringen und die Kunden darauf hinzuweisen, dass sie auch hier gut einkaufen können und nicht in andere Städte fahren müssen. STURMEIT Ich habe festgestellt, dass viele Besucher ein paar Tage danach nochmal für einen Einkauf in die Stadt zurückkehren, weil sie etwas Schönes gesehen haben. WIESNER Die meisten Besucher nehmen einen sehr guten Eindruck von Kamp-Lintfort mit. Die Stadt hat sich ja auch sehr positiv entwickelt. Selbst Kamp-Lintforter haben heute einen anderen Blick auf ihre Stadt. Sie sind stolz darauf, dass sich so viel getan hat. Viele nutzen inzwischen auch das Parkdeck auf dem Einkaufszentrum, um dann durch die Stadt zu bummeln. Das freut uns natürlich. Wir haben außerdem festgestellt, dass vermehrt Kunden aus Repelen, Neukirchen-Vluyn und Issum zum Einkauf kommen.

Stehen die Teilnehmer bereits fest?

Sturmeit Es haben etliche Künstler und Kunsthandwerker bereits zugesagt. Mitglieder der Moerser Palette werden Bilder präsentieren. Eine Künstlerin ist mit Betonfiguren vertreten, andere bieten Filzarbeiten und Textiles an. Es werden kulinarische Gerichte aus der Region angeboten: Wein, Honig, Marmelade und Senf. Der Biolandhof Frohnenbruch aus Hoerstgen ist auch wieder eingeladen. Wir suchen aber noch Straßenmusiker, die die Altstadt mit ihrer Musik beleben wollen. Sie dürfen auch ihren Hut aufstellen. Wer Interesse hat, kann sich bei uns melden. WIESNER Wir sind in Gesprächen mit einer Brauerei und stricken außerdem daran, dass sich auch eine Kaffeerösterei auf unserer Kunst- und Genussmeile präsentiert.

Wie stemmen Sie die Finanzierung der Veranstaltung?

Wiesner Kunst & Genuss finanziert sich nur durch die Standgebühr. Sie kostet 25 Euro für drei Meter. Das ist für Händler noch ganz moderat, und uns hilft es, die laufenden Kosten zu decken. Wir wollen ja keine Gewinne machen.

ANJA KATZKE FÜHRTE DAS INTERVIEW

(RP)
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