Kamp-Lintfort Glückauf: Sanierung kostet mehr

Kamp-Lintfort · Die Grundsanierung der alten Glückauf-Sporthalle am Schulzentrum Kamper Dreieck wird um 430.000 Euro teurer als geplant. Ursache: Die Preise der Handwerker sind gestiegen.

 Bei den laufenden Rückbaumaßnahmen in der alten Glückauf-Sporthalle wurden Mängel in der Bausubstanz festgestellt, die ebenfalls behoben werden müssen.

Bei den laufenden Rückbaumaßnahmen in der alten Glückauf-Sporthalle wurden Mängel in der Bausubstanz festgestellt, die ebenfalls behoben werden müssen.

Foto: Christoph Reichwein

Die alte Glückauf-Sporthalle an der Moerser Straße ist in die Jahre gekommen. Im September 2016 fiel der Beschluss, die Halle für rund 2,6 Millionen Euro kernsanieren zu lassen. Fünf Monate später steht fest: Die Kosten, die nötig sind, um die aus den 1970er Jahren stammenden Mehrzweckhalle wieder in Schuss zu bringen, sind deutlich höher, als die Stadtverwaltung erwartet und kalkuliert hatte. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 3,05 Millionen Euro, also 430.000 Euro mehr. Diese Mehrkosten sind Thema im nächsten Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport. Er tagt am Mittwoch, 8. März, 15 Uhr, im Rathaus. Eine Ursache für die gestiegenen Kosten sei die aktuelle Baukonjunktur, erklärte Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter in Kamp-Lintfort, gestern auf Anfrage unsere Zeitung.

"Die Bauunternehmen haben aktuell offenbar eine gute Auftragslage und sind gut ausgelastet, so dass sie auch die Preise anziehen", sagte der Beigeordnete. Bei der Kamp-Lintforter Baumaßnahme betreffe dies vor allem die Kosten der Bereiche Elektro, Lüftung und die Sanierung des Hallendaches. "Sie sind höher nach oben ausgeschlagen, als ursprünglich kalkuliert worden war. Sie machen etwa 40 Prozent der Mehrkosten aus", erläuterte Christoph Müllmann. Bei den zurzeit laufenden Arbeiten in der Sporthalle seien weitere Mängel in der alten Bausubstanz entdeckt worden, die ebenfalls behoben werden müssten. So seien zum Beispiel alle vorhandenen Grundleitungen nicht mehr in Ordnung und müssten komplett saniert werden. Zudem sei eine Altlasten- und Schadstoffsanierung nach einer Entfernung von Verkleidungselementen notwendig.

Weitere Faktoren, die zu der Kostensteigerung geführt hatten, seien Brandschutzmaßnahmen sowie die Ertüchtigung von Metallträgern. Es sei zudem festgestellt worden, dass sich in der Deckenkonstruktion kein ausreichender Akustikschutz befinde. Und auch die Basketballkörbe entsprächen nicht mehr den Anforderungen, betonte Müllmann.

Der Erste Beigeordnete weiß, dass die Kostensteigerung in den politischen Gremien auf Kritik stoßen wird. Er verweist allerdings darauf, dass Abriss und Neubau der Sporthalle deutlich teurer würden. Ähnlich sieht es SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Preuß: "Es ist ärgerlich, wenn man mit einer Kostensteigerung konfrontiert wird. Aus ökologischen Gesichtspunkt rechnet es sich aber, mehr in ein gebrauchfähiges Bestandsgebäude zu investieren als neu zu bauen."

Die etwa 40 Jahre alte Glückauf-Halle schließt direkt an den einige Jahre später erbauten Teil an und macht bereits seit 2015 Probleme. Damals musste die Halle in kürzester Zeit zweimal geschlossen werden. Im August 2015 wurde festgestellt, dass Deckenplatten durch eindringende Feuchtigkeit beschädigt worden waren und entfernt werden mussten. Im November darauf wurde dann ein Defekt an der Lüftungsanlage festgestellt, über die gleichzeitig geheizt und Frischluft bezogen wurde. Die Kostensteigerung werde aber nicht zu einer zeitlichen Verzögerung der Baumaßnahme in der alten Glückauf-Halle führen: Die Sanierung soll Ende der Sommerferien fertiggestellt sein.

(RP)
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