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Kamp-Lintfort Großalarm nach Streich mit Deospray

Kamp-Lintfort · 104 Schüler der 6. Jahrgangsstufe des Georg-Forster-Gymnasiums aus Kamp-Lintfort mussten auf ihrer Klassenfahrt im Sauerland vom Notdienst behandelt werden. Vier Jungs hatten auf ihrem Zimmer exzessiv mit Deo gesprüht.

 Der gesamte Rettungsdienst im Ennepe-Ruhr-Kreis rückt am Mittwochabend aus, um Sechstklässler des Kamp-Lintforter Georg-Forster-Gymnasiums zu versorgen. Vier Jungs haben zuvor in den Räumen der Jugendherberge ihr Deospray geleert, ihre Mitschüler klagen über Atembeschwerden.

Der gesamte Rettungsdienst im Ennepe-Ruhr-Kreis rückt am Mittwochabend aus, um Sechstklässler des Kamp-Lintforter Georg-Forster-Gymnasiums zu versorgen. Vier Jungs haben zuvor in den Räumen der Jugendherberge ihr Deospray geleert, ihre Mitschüler klagen über Atembeschwerden.

Foto: Alex Talash

Breckerfeld Die Aufregung war groß, als in der Jugendherberge Glörtalsperre nahe dem sauerländischen Breckerfeld (Ennepe-Ruhr-Kreis) um kurz nach halb acht eine Blaulichtkolonne aus Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei eintraf. Für vier Jungen aus Kamp-Lintfort ist des das frühzeitige Ende ihrer Klassenfahrt.

Auf der Liste der häufigsten Gründe, warum Schüler von einer Klassenfahrt nach Hause geschickt werden, steht vermutlich Alkoholkonsum ganz oben. Die vier Sechstklässler des Kamp-Lintforter Georg-Forster-Gymnasiums aber mussten frühzeitig die Heimreise antreten, weil sie solange auf ihrem Zimmer mit Deo gesprüht hatten, bis die Spraydosen leer waren. Das Resultat: Mitschüler hatten über Schleimhautreizungen geklagt. Einigen Mädchen versetzte der Aufruhr einen so großen Schreck, dass sie zu weinen anfingen, berichtet der Schulleiter des Gymnasiums Alexander Winzen. Ein Mädchen musste sogar über Nacht im Krankenhaus bleiben, weil sie Schluckbeschwerden hatte und ihre Atemwege gereizt waren.

Eigentlich hatten die acht Lehrer und 104 Schüler nach einem Tag im Wald abends gemeinsam grillen wollen. Die Lehrer schickten die Schüler vor dem Essen auf ihre Zimmer, um die Hände zu waschen. Dabei kam zu einer "Kabbelei", wie Vater Thorsten Kalmutzke berichtet. Seine Tochter Antonia (12) ist auf der Klassenfahrt dabei. Vier Jungs sollen sich gegenseitig mit Deo eingesprüht haben, bis die Dosen leer waren. "Die Schüler sind alle zwischen elf und zwölf Jahren alt, die fangen an zu pubertieren", sagt Winzen.

Die Lehrer riefen vorsorglich den Rettungsdienst, um sicher zu gehen, dass kein Kind gesundheitlich Schaden nimmt, und sie setzten eine Telefonkette in Gang, um die Eltern über den Zwischenfall zu informieren. "Wenn ein Notruf aus der Jugendherberge kommt, wird sofort der gesamte Rettungsdienst im Ennepe-Ruhr-Kreis alarmiert", erklärt der Leiter der Breckerfelder Feuerwehr Norbert Lohoff. "Bei uns gehen da sofort die roten Lampen an." Nach knapp zweieinhalb Stunden war aber klar, bis auf das Mädchen, das die Sanitäter ins Krankenhaus brachten, war kein Kind verletzt.

"Selbst die Eltern des Mädchens haben eher gelassen reagiert", sagt Winzen. "Sie haben sofort im Krankenhaus angerufen und die Ärzte von der Schweigepflicht entbunden, sodass die Lehrer sie gestern abholen konnten."

Thorsten Kalmutzke ist zufrieden mit dem Krisenmanagement der Schule. Heute morgen habe ihn seine Tochter von einem Münzfernsprecher im Schullandheim angerufen: ",Papa, du musst dir keine Sorgen machen, mir geht es gut', hat sie gesagt." Gestern lief das Programm normal weiter. Die Gruppe besuchte einen Outdoor-Park. Heute geht es zurück nach Hause. "Wir schätzen die Möglichkeiten der Erlebnispädagogik dort", sagt der Schulleiter. "Wir werden wieder hinfahren - allerdings nur noch mit Deoroller."

(RP)
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