Kamp-Lintfort Grüne lehnen Sicherungsbauwerk ab

Kamp-Lintfort · Die Fraktion sieht aktuell aber keine Alternative zu dem RAG-Vorhaben.

Die Grünen wehren sich gegen den Vorwurf der Linken, trotz anderslautender Aussage im Wahlprogramm ein Sicherungsbauwerk auf dem Areal des Bergwerks West in Kauf zu nehmen. Hintergrund: Die Grünen hatten sich nicht dem Antrag der CDU angeschlossen, das Bauwerk, unter dem alle kontaminierten Altlasten verbracht werden sollen, in einer Resolution abzulehnen.

"Totaler Quatsch", entgegnet Stefano Heitmann, Vorsitzender der Grünen. In der Resolution der CDU-Fraktion werde eine Ein-Phasen-Spundwand zur Sicherung der Altlasten gefordert. Diese Forderung habe seine Fraktion bereits vor längerer Zeit aufgestellt. "Jedoch sind auch wir von den tatsächlichen Begebenheiten eingeholt worden, die sich nun auf dem Gelände der ehemaligen Zeche darstellen. Die damals von uns geforderten Spundwände sind nur für eine Tiefe von maximal 15 Metern wirklich sinnvoll einsetzbar, darüber hinaus wird die Gefahr einer Undichtigkeit einfach zu hoch. Hätten sich die Linken eingehend mit der Materie beschäftigt, hätte sie dies bereits erkannt", meint Heitmann. Die Haltbarkeit einer solchen Spundwand, egal ob durch Zement / Betonit oder Stahl, liege bei nur 30 bis 50 Jahren. Es lägen bereits Gutachten vor, wonach aufgrund der Beschaffenheit des Untergrundes der Einsatz dieser Sicherungsmaßnahme nicht möglich sei. "Wir wollen kein Sicherungsbauwerk, das ist doch völlig klar. Wir wollen den höchsten Grad an Sicherheit für unsere Stadt. Leider gibt es momentan aber keine Alternative zu der derzeit vorgeschlagenen Maßnahme." Ein Sicherungsbauwerk sei die einzige Möglichkeit, die Situation vor Ort zu verbessern Und unter dieser Prämisse würden die Grünen lieber aktiv an der Gestaltung eines solchen Bauwerks mitwirken, als weiterhin Lösungen zu fordern, die keine seien.

(RP)
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