Der Umzug ist geschafft: Letzte Woche holte die Spedition die Möbel am Landwehrweg ab, am Wochenende richtete sich die städtische Kindertagesstätte Löwenzahn in den Räumen in der ehemaligen Hauptschule am Niersenberg ein. "Und alle haben geholfen", freute sich Kita-Leiterin Inge Glaw. Die Eltern brachten Regale an und bauten kleinere Möbel auf." Der Umbau des Schultraktes, der zur Fasanenstraße liegt, war im Februar gestartet. Heute sieht man dem Gebäude nicht mehr an, dass dort viele Jahre Schüler unterrichtet wurden. Die Außenfassade hat einen hellen Anstrich erhalten. Der alte Klinker ist ab. Neue Licht spendende Fenster wurden eingebaut. Auch im Innern hat sich viel verändert. Entlang eines hellgestrichenen Flures liegen links und rechts die Gruppen- und Differenzierungsräume sowie die kindgerecht eingerichteten Sanitärräume für drei Gruppen. Eine vierte Gruppe hat sich gegenüber im Bestandsgebäude eingerichtet.

Die Kita-Mitarbeiter haben noch nicht alle Kisten ausgepackt. "Das werden wir auch nicht tun", betont die Kita-Leiterin, die diesen Monat 40-jähriges Dienstjubiläum feiern kann. Denn die neuen Räume sind nur vorübergehender Standort der Kita Löwenzahn. Ab dem 25. September wird das in die Jahre gekommene und 1974 erbaute Kita-Gebäude am Landwehrweg abgerissen. Im Anschluss daran entsteht ein Neubau, in den die Löwenzahn-Kinder in etwa anderthalb Jahren zurückkehren werden. "Das alte Gebäude war mit den Jahren marode geworden. Er bestand aus Fertigelementen", erklärte Jugenddezernent Christoph Müllmann gestern bei einem Besuch der Kita "auf Zeit". Sobald der Neubau am Landwehrweg bezugsfertig ist und die Kinder wieder umgezogen sind, werden die Bauarbeiten in dem Schulgebäude im Niersenbruch fortgesetzt. Bislang ist dort nur das Erdgeschoss fertiggestellt. "Wir möchten an diesem Standort eine neue Kindertagesstätte mit fünf Gruppen installieren", erklärte Müllmann den Hintergrund. Dafür müssen noch etliche Gebäudeteile wie zum Beispiel das Obergeschoss hergerichtet werden. Dort können dann zwei weitere zwei Gruppen untergebracht werden. Rund fünf Millionen Euro investiert die Stadt Kamp-Lintfort in die beschriebene Planung mit Umbau der Hauptschule und Neubau der Kita Löwenzahn am Landwehrweg. 1,3 Millionen Euro hat der Umbau des Schulgebäudes bislang gekostet. Darin enthalten ist auch die Fassadensanierung samt eines Verbundwärmesystems. Die 75 Löwenzahn-Kinder fühlen sich am neuen Übergangsstandort wohl. Gestern nutzten sie das schöne und sonnige Wetter, um auf dem Außengelände zu toben. Dort sind einige Klettergerüste aufgestellt. Küche und Mensa hat die Kita von der Hauptschule übernommen. Für Eltern, die die Kita im Niersenbruch nicht gut erreichen können, hat die Stadt ein Bus-Pendelverkehr eingesetzt, der am Landwehrweg startet. Die Kosten belaufen sich auf 30.000 Euro im Jahr. Die neue fünfgruppige Kindertagesstätte soll 2019 an den Start gehen. Zwei weitere neue Kitas sind in Kamp-Lintfort in Planung. Im kommenden Jahr startet die Kita im Gewerbegebiet Dieprahm. Und auch im Schirrhof entsteht bis 2010 eine Einrichtung mit fünf Gruppen.