Kamp-Lintfort Hochschule: Praktischer Digitaltag für Lehrer soll Schule machen

Kamp-Lintfort · Lehrer bauen mit "Lego-We-Do" kleine fahrbare Roboter, die über Lichtschranken ihr Ziel erkennen und anhalten, oder Greifarme, die Gegenstände packen. "Sie wollen gar nicht mehr aufhören", freute sich Dirk Brinkmann. Der Physik- und Chemielehrer am Gymnasium Thomaeum in Kempen hatte mit ZDI-Koordinator Martin Kreymann die Idee, Lehrer zu einem Fachtag einzuladen, bei dem diese die Digitalisierung praktisch kennen lernen sollten.

 Die angereisten Lehrer bauten kleine Roboter, schrieben die Software für den 3D-Drucker und programmierten Mikroprozessoren.

Die angereisten Lehrer bauten kleine Roboter, schrieben die Software für den 3D-Drucker und programmierten Mikroprozessoren.

Foto: Creich

So reisten gestern 150 Lehrer vom gesamten Niederrhein nach Kamp-Lintfort, um beim Fachtag "Make IT Digital" in der Hochschule Rhein-Waal dabei zu sein. Sie planten nicht nur Lego-Roboter und stellten diese her, sondern sie schrieben unter anderem Software für 3D-Drucker, um damit Kunstwerke zu aufzubauen, oder sie programmierten Mikroprozessoren, um über einen Lasercutter im FabLab der Hochschule Platten zu schneiden.

Es war nicht nur der erste Digitaltag für Lehrer in der Hochschule in Kamp-Lintfort, sondern im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf. Über die zwölf Kompetenzzentren der kreisfreien Städte und Kreise in diesem Regierungsbezirk, die die Lehrerfortbildung planen und organisieren, soll dieser praktische Digitaltag für Lehrer Schule machen.

"Der Tag ist ein Leuchtturmprojekt", unterstrich Frank van Treel, der als Hauptdezernent bei der Bezirksregierung für die Lehrerausbildung und die Lehrerfortbildung im Regierungsbezirk verantwortlich ist, beim Abschlusspodium. "Die verschiedenen Spieler kommen zusammen und vernetzen sich, von Schule und Hochschule, von ZDI und Wirtschaft. Ich finde das toll. Solche Tage fördern die Digitalisierung in den Schulen. Ich wünsche mir sie auch in den Bereichen der anderen Kompetenzzentren."

Das fand auch Wolfgang Vaupel als Geschäftsführer der Medienberatung Nordrhein-Westfalen. "Wenn Kinder etwas selber machen, lernen sie am besten, wie die Lehrer", betonte er. "Digitale Bildung funktioniert nur, wenn die Schüler Strukturen in verschiedenen Kontexten erkennen, wenn sie selber Probleme lösen. Die Lehrer können die heutigen Erfahrungen im Unterricht einbauen."

(got)
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