Kamp-Lintfort/Moers Jugendlicher Radfahrer gerät in Bienenschwarm

Kamp-Lintfort/Moers · In der Aufregung verlor der 14-Jährige Kontrolle über sein Rad und stürzte. Ein Imker fing die Insekten ein.

Mitten in einem Pulk summender Bienen zu sein - für viele eine Horrorvorstellung. Ein Junge aus Kamp-Lintfort hat dies erlebt. Er war am Mittwochnachmittag mit dem Fahrrad entlang der Rundstraße unterwegs, als er unvermittelt in einen Bienenschwarm geriet. Wie die Polizei berichtete, verlor der 14-Jährige die Kontrolle über sein Rad, lenkte es über den Bordstein auf die Straße und kam dort zu Fall. Dabei wurde er zum Glück nur leicht verletzt. Die Polizei rief den Imker Stefan Weißbacher herbei, der das Bienenvolk einfing. "Es hatte sich auf einen Strauch gesetzt", berichtete Stefan Weißbacher gestern. Der Chef des Gasthauses Hufen in Repelen hält als Hobbyimker derzeit 120 Bienenvölker. Dass Völker im Frühjahr unterwegs seien, sei normal, sagte er. Wenn es im Stock zu eng werde, teile sich das Volk und die Königin fliege in einem Pulk von 2000 bis 6000 Bienen zu einem neuen Nistplatz.

Der Radfahrer habe bei der Begegnung mit den Bienen wohl die Nerven verloren und um sich geschlagen, vermutete Weißbacher. Das sei eine verständliche Reaktion. "Aber man sollte versuchen, diesen Reflex zu überwinden." Die Bienen eines frisch ausgeschwärmten Volks hätten den Honigmagen gut gefüllt und würden nicht stechen. Sind die Bienen länger unterwegs, könne es zum Stich kommen, allerdings nur, wenn sich die Biene angegriffen fühle - zum Beispiel, wenn jemand um sich schlägt.

Lässt sich ein Volk irgendwo nieder, so rät Weißbacher, den Pulk vorsichtig mit Wasser zu besprühen (mit einem Zerstäuber oder einem Schlauch mit sehr feiner Düse). "Dann können die Bienen nicht mehr fliegen." Anschließend sollte ein Imker verständigt werden.

Nach Bienenstichen helfe ein Hausmittel: "Den Stachel vorsichtig entfernen und den Einstich mit Zwiebelsaft beträufeln." Übrigens ernährten sich Bienen nur von süßen Pflanzensäften wie Nektar. "Die kommen auch nicht, wenn man den Obstkuchen auf dem Balkon isst", sagte Weißbacher. Wespen, die Allesfresser seien, dagegen schon. "Allerdings sind sie erst später im Sommer unterwegs."

(RP)
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