Kamp-Lintfort Kamp-Lintfort öffnet seine Gärten

Kamp-Lintfort · Es ist die größte Garten-Aktion in der Geschichte der Stadt Kamp-Lintfort: Am 1. und 2. August öffnen insgesamt 26 Kamp-Lintforter ihre Pforten für Besucher, Blumenfreunde und Naturinteressierte. Das Stadtgebiet wird zur Gartenlandschaft.

Jeder Garten ist anders: Der eine ist wild und schön, der andere besticht als Bauern- oder duftender Rosengarten. Allen Gärten, die sich am 1. und 2. August erstmals für Besucher öffnen werden, ist jedoch eins gemein: Sie sind blühende Oasen mitten in der 40 000-Einwohner-Stadt. 26 Kamp-Lintforter, darunter Privatleute, professionelle Gärtner und Landschaftsarchitekten, beteiligen sich am ersten Wochenende im August an der Aktion "Kamp-Lintforter Gärten". "Die Teilnehmerzahl ist einfach bombastisch. Wir hätten nie damit gerechnet, dass sich gleich beim ersten Mal so viele Leute beteiligen würden", betont Stefano Heitmann, einer von zwölf Organisatoren.

Die Aktion ist ein Projekt im Rahmen der Bewerbung Kamp-Lintforts um die Ausrichtung der Landesgartenschau im Jahr 2020. Das Areal, das in fünf Jahren durch die Gartenschau zum Blühen gebracht werden soll, reicht vom stillgelegten Bergwerk West bis hinauf zum Kloster Kamp. Der Stadt ist es gelungen, ein großes bürgerschaftliches Ehrenamt zu aktivieren, das ihre Bewerbung stützt. Es wurde ein Förderkreis gebildet, der Kamp-Lintfort grün und bunt machen will. Die Aktion "Kamp-Lintforter Gärten" ist eine Arbeitsgruppe, die aus diesem Kreis hervorgegangen ist. Die Projektidee steht kurz vor der Realisierung.

"Die Idee, die Gärten in unserer Stadt zu öffnen, ist schon früh entstanden", berichtet Gruppensprecher Stefano Heitmann. "Wir haben zum Glück eine sehr kompetente Gruppe gebildet. Zwei unserer Mitglieder präsentieren ihre Gärten regelmäßig beim niederrhein-weiten Tag der offenen Gartenpforte, so dass wir von ihrer Erfahrung mit den Besuchern profitieren."

Für überregionales Interesse sollen am Aktionswochenende Weinberg und Kräutergarten des Klosters Kamp sowie die insgesamt 30 000 Quadratmeter großen Gärten am Wasserschloss Dieprahm sorgen. Die Sparte "Nutzgärten" präsentieren die Ackerhelden, eine Idee zweier junger Männer, die in Kooperation der Familie Bird (Haus Frohnenbruch) in Hoerstgen Parzellen an Städter vermieten. "Doch auch viele Privatleute waren Feuer und Flamme für unsere Idee und haben sich schnell bereiterklärt, ihre Gärten für Besucher zu öffnen", sagt Christian Mörs, der ebenfalls in der Gruppe mitarbeitet. "Manche Eigentümer haben zwar befürchtet, ihr Kleinod wäre nicht schön genug. Wir haben aber festgestellt, dass genau er dann mit zu den schönsten gehört", betont Christian Mörs. "Unsere Philosophie lautet, dass jeder Garten auf seine Weise schön ist, ob perfekt hergerichtet oder noch unfertig."

Auf der Rundtour können die Ausflügler aber nicht nur die Gärten entdecken. Sie lernen auch Kamp-Lintfort und die Besonderheiten dieser Stadt kennen. Viele Grünoasen liegen in Vierteln wie der einstigen Beamtensiedlung der Zeche und in der Pauen'schen Siedlung. Mörs hat mit der Gruppe einen übersichtlichen Flyer erarbeitet. Hinter jeder Adresse stehen Symbole, so dass der Besucher weiß, was ihn erwartet. So ist zu erkennen, ob es vor Ort eine kleine Erfrischung gibt, ob ein WC zur Verfügung steht, der Garten für Rollstuhlfahrer geeignet ist und ob Hunde angeleint Zutritt haben.

Der Infozettel ist an allen öffentlichen Stellen in der Stadt ausgelegt. Auswärtige finden ihn auf der Homepage der Stadt Kamp-Lintfort unter www.kamp-lintfort.de. Die Eigentümer organisieren den Empfang der Besucher selbst. Zu übersehen werden die Gärten nicht sein. An jeder Gartenpforte wird ein Schild aufgestellt, auf dem das Logo der Landesgartenschau-Bewerbung zu sehen ist. Schon heute ist klar, dass es in den kommenden Jahren eine Fortsetzung der Aktion geben soll. Christian Mörs: "Dann aber mit Lesungen und mehr Programm."

VON ANJA KATZE

(RP)
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