Kamp-Lintfort Kamp-Lintforter fahren auf heißen Rädern

Kamp-Lintfort · 13 Kamp-Lintforter sitzen in ihrer Freizeit auf Zweirädern, die mehr an Easy-Rider-Motorräder erinnern als an Fahrräder. Sie haben sich in der "Bikes & Beers Company" zusammengeschlossen, um Gleichgesinnte zu treffen.

 Easy Rider auf Fahrrädern: Die Mitglieder der "Bikes & Beers Company" begeistern sich für die ungewöhnliche Form ihrer Fahrräder. Alle basieren auf geschwungenen Rahmen, wie amerikanische Fahrräder aus den 1930er Jahren.

Easy Rider auf Fahrrädern: Die Mitglieder der "Bikes & Beers Company" begeistern sich für die ungewöhnliche Form ihrer Fahrräder. Alle basieren auf geschwungenen Rahmen, wie amerikanische Fahrräder aus den 1930er Jahren.

Foto: Klaus Dieker

Auf den ersten Blick erinnern die Zweiräder an die Maschinen, mit denen Peter Fonda als Wyatt und Dennis Hopper als Billy 1969 im Film "Easy Rider" durch die Weiten Amerikas fuhren. Beim Zweirad von Dennis "Hifi" Hifinger hängt im Lenker eine Lenkerrolle, die aus schwarzem Leder besteht. Beim Zweirad von Tanja "Tiffy" Göbel ist der Rahmen geschwungen und langgestreckt, geschweißt aus Stahlrohren, wie die lange Gabel. Oder beim Zweirad von Björn "Scotty" Robertson trägt ein breiter Sattel den Fahrer, der aus braunem Leder hergestellt ist. Trotzdem sind diese Zweiräder, die auf breiten Ballonreifen rollen, keine Motorräder, sondern Fahrräder.

"Es gibt keine zwei Beach Cruiser, die gleich sind", erklärt Bastian "Basti" Wehmeier. "Jedes Rad ist maßgeschneidert. Jedes ist ein Unikat. Ich kann nur auf meinem Cruiser fahren, nicht auf denen von Hifi, Tiffy oder Scotty." Der 34-jährige Maschinenbautechniker ist "President" der "Bikes & Beers Company". Vor vier Jahren gründete er mit Freunden diesen Club, nachdem Sascha "Scheidty" Scheidt im Internet ein Zweirad gesehen hatte, von dessen Form er sofort begeistert war. Das wollte er sich ebenfalls bauen. "Den Rahmen habe ich bestellt", erzählt der 37-jährige Techniker für Windkraftanlagen. "Die Teile habe ich von anderen Fahrrädern gehabt oder dazu gekauft."

Auch wenn alle Beach Cruiser unverwechselbar sind, haben sie Gemeinsamkeiten. Alle basieren auf geschwungenen Rahmen, wie amerikanische Fahrräder aus den 1930er Jahren, auf die sie zurückgehen. "Weil sie aus Stahl bestehen, wiegen sie zwischen 30 und 40 Kilogramm", erzählt Patrick Bachem. "Trotzdem kann man damit 15 bis 20 Stundenkilometer fahren." Alle Räder rollen auf breiten Ballonreifen. "Durch einen hohen Reifendruck ist der Rollwiderstand wie bei einem normalen Fahrrad", berichtet "Tiffy". Ferner sind alle minimalistisch aufgebaut. "Einige haben noch nicht einmal eine Gangschaltung", berichtet "Scotty". "Trotzdem sind sie verkehrssicher. Meines hat eine Drei-Gang-Nabenschaltung." Als Schalthebel hat er einen großen Schraubenschlüssel montiert. Damit legt er die richtigen Gänge ein, wenn er bei Cruisertreffen von einer Kneipe zur nächsten unterwegs ist. Meistens sind die Touren 30 bis 40 Kilometer lang, anders als in Amerika. Die 13 Clubmitglieder fahren zu Treffen in der näheren Umgebung, zum Beispiel wenn die "Drunken Donkeys" aus Mönchengladbach oder die "Stoffhelmbuben" aus Düsseldorf zu Rundfahrten einladen. Das Café Prinz am Prinzenplatz ist das Stammlokal der "Bikes & Beers Company", wo sie jeden dritten Mittwoch im Monat zusammenkommt. Das nächste Projekt steht schon fest. "Wir bauen einen Beach Cruiser", blickt "Hifi" auf den 26. August am Rheinkamper Ring in Moers. "Den versteigern wir bei ,Rock am Ring'. Beim letzten Mal sind 360 Euro zusammengekommen. Sie sind komplett an den Verein ,Klartext für Kinder' gegangen."

(got)
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