Kamp-Lintfort Kinder in Kamp-Lintfort malen für Kinder

Kamp-Lintfort · In Kamp-Lintfort ist ein neues Hilfsprojekt gestartet: Der Verein "Engel gibt es überall" hat Kinder gebeten, Bilder für einen Kalender zu malen. Der Erlös soll Kindern und Familien in der Stadt zu Gute kommen. Gestern tagte die Jury.

 Die Jury hatte gestern im Rathaus die Qual der Wahl: Aus fast 100 farbenfrohen Bildern wählten Christoph Müllmann, Ingrid Stermann, Andreas Verfürth und Anna-Maria Hüls insgesamt 30 Finalisten aus.

Die Jury hatte gestern im Rathaus die Qual der Wahl: Aus fast 100 farbenfrohen Bildern wählten Christoph Müllmann, Ingrid Stermann, Andreas Verfürth und Anna-Maria Hüls insgesamt 30 Finalisten aus.

Foto: Stadt Kamp-Lintfort

Seit 30 Jahren setzt sich Ingrid Stermann für Kinder ein, deren Eltern unverschuldet in Not geraten sind. Sie geht in die Familien, spricht darüber, was benötigt wird, und hilft schnell und unbürokratisch. Mal mit einem Tornister, mal mit Kleidung, mal mit Nachhilfeunterricht oder mit Schulbüchern. "Es sind immer die Dinge des Alltags", betont die Vorsitzende des Vereins "Engel gibt es überall". War der Verein bislang vor allem in Kevelaer und Umgebung aktiv, kommt es jetzt erstmals auch zu einer Zusammenarbeit mit der Stadt Kamp-Lintfort. "Wir helfen überall dort, wo wir gebraucht werden", betont Ingrid Stermann, die mit ihrer Familie vor zwei Jahren in die Kloster- und Hochschulstadt zog. Das ehrenamtliche Engagement geht weit darüber hinaus: Ingrid Stermann unterstützte in privater Initiative Kindergärten, Kinder- und Jugendgruppen, aber auch Frauencafés. Seit 2008 ist die Initiative "Engel gibt es überall" ein eingetragener Verein.

Ein erstes Projekt ist dort jetzt angelaufen: Ingrid Stermann fragte in Kindergärten in sechs Kamp-Lintforter Stadtteilen an, ob die Jungen und Mädchen im Alter zwischen vier und fünf Jahren Bilder für den Kalender 2016 malen würden. Der Erlös aus diesem Jahreskalender soll den Kamp-Lintforter Kindern zu Gute kommen, deren Familien unverschuldet in wirtschaftliche Not geraten sind. Die Initiatorin hat damit in anderen Städten bereits gute Erfahrungen gemacht. "Kinder haben ein ausgeprägtes Mitgefühl für die Sorgen und Nöte Gleichaltriger und freuen sich, wenn sie mit ihren Bildern einen Beitrag leisten können", fasst Stermann, die selbst als Künstlerin engagiert ist, ihre Erfahrungen aus früheren Aktionen zusammen. Fast 100 farbenfrohe Bilder von Kinderhand gingen bei der Initiatorin ein. Im Kamp-Lintforter Rathaus tagte gestern eine vierköpfige Jury, um die besten 30 auszusuchen. Neben Ingrid Stermann gehörte Jugenddezernent Christoph Müllmann, Galerist Andreas Verfürth und Juwelierin Anna-Maria Hüls zur Jury. Welche zwölf es dann in den Kalender schaffen, sollen die Kamp-Lintforter entscheiden. Die Bilder sind zehn Tage lang im Blumengeschäft "Blumenland 2000" an der Moerser Straße 236 ausgestellt. Dort können die Teilnehmer für die Bilder voten. Stermann, die im guten Kontakt zu Sozial- und Jugendämtern, aber auch zu den Kirchengemeinden steht, will kein Kind enttäuschen: Deshalb bekommen alle Teilnehmer ein Malbuch geschenkt.

(RP)
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