Kamp-Lintfort Kinder trainieren in Kamp-Lintfort mit Fußball-Profis

Kamp-Lintfort · Orkan Niklas hat den 28 fußballbegeisterten Kindern zwar immer wieder das Spiel auf der modernen Platzanlage des Tus Fichte Lintfort verhagelt - aber nicht die Freude am Dribbeln, Grätschen und Tore schießen. Beim Elfmeterschießen mit Sam, Maskottchen der Volksbank Niederrhein, im Tor, waren gestern alle Kinder mit Begeisterung bei der Sache.

 Raschid El Hammouchi (li) und Erdal Celik trainierten mit den Kindern.

Raschid El Hammouchi (li) und Erdal Celik trainierten mit den Kindern.

Foto: crw

Der Verein "Klartext für Kinder" hatte das dreitägige Fußball-Camp für die Mädchen und Jungen aus Kamp-Lintfort zu Beginn der Osterferien organisiert. "Klartext" bietet bedürftigen Kindern bereits seit einigen Jahren an, Fußballprofis kennenzulernen und mit ihnen zu trainieren. "Die Kinder kommen teils aus schwierigen Verhältnissen", betonte Geschäftsführer Michael Paßon und ist sich der Unterstützung des städtischen Jugendamts sicher.

Der gemeinnützige Verein hatte auch in Sachen Wetter vorgesorgt: Sobald es im Freien einfach zu stürmisch wurde, ging es für die Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis zwölf Jahren in die Halle der benachbarten Ebertschule. "Die Stadt hat uns die Halle zur Verfügung gestellt", sagte der Geschäftsführer.

Gestern hatten sie Glück. In einer Regenpause konnten die Mädchen und Jungen antreten, um den Torschützenkönig zu ermitteln. "Es sind einige dabei, die großes Talent haben", betonte Rachid El-Hammouchi, der mit Erdal Celik die Kinder betreute. Beide sind selbst Profi-Spieler. Erdal Celik (27) spielte beispielsweise bei Bayer Leverkusen und Alemannia Aachen, aber auch in der ersten Liga Aserbaidschans.

Sein Fußball-Kollege Rachid El-Hammouchi (33) kickte unter anderem bei Alemannia Aachen, Greuther Fürth und Wormatia Worms. "Ich habe in der letzten Saison aufgehört", berichtet El-Hammouchi. Er kann es sich gut vorstellen, als Trainer Karriere zu machen. "Die Arbeit bietet mir die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. Und dazu gehört auch der Umgang mit den Kindern." Es sei zwar nicht immer leicht, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen: "Aber es macht großen Spaß." Das findet auch Erdal Celik. Er hat festgestellt, dass der Straßenfußball, der viele Fußball-Talente hervorgebracht hat, den Kindern noch heute Spaß macht: "Sie sitzen nicht nur vor dem Computer."

Die Kinder wollten aber nicht nur dribbeln, Kopfbälle spielen und Tore schießen. Sie stellten auch ganz andere Fragen. El Hammouchi: "Sie wollten wissen, welches Auto ich fahre." Das macht für sie offenbar einen Profi-Fußballer aus.

(aka)
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