Moers/Kamp-Lintfort Kita-Streik: "Das Problem ist die Arbeitgeberseite"

Moers/Kamp-Lintfort · René Schneider (SPD) und Ingo Brohl (CDU) unterstützen streikende Erzieher in Kamp-Lintfort und Moers.

 Landtagsabgeordneter René Schneider in Kamp-Lintfort.

Landtagsabgeordneter René Schneider in Kamp-Lintfort.

Foto: Dieker

Rund 60 vom Streik der Kita-Erzieherinnen betroffene Eltern haben gestern im Moerser Rathaus ein Angebot der CDU genutzt, sich über die gegenwärtige Situation zu informieren. Den Eltern stellten sich auch zwei Mitarbeiter des Jugendamtes. "Ich finde es toll, dass die Verwaltung Gesicht gezeigt hat", lobte CDU-Fraktionsvorsitzender Ingo Brohl. "Jetzt muss die Arbeitgeberseite endlich ernsthaft verhandeln." Zudem wolle er sich dafür einsetzen, dass Eltern Kindergartengebühren erstattet werden. Zuvor waren in Moers Kita-Mitarbeiterinnen auf die Straße gegangen, um Unterschriften zu sammeln.

 Vor der Stadtkirche in Moers wurden Unterschriften gesammelt.

Vor der Stadtkirche in Moers wurden Unterschriften gesammelt.

Foto: ock

Ähnlich kritisch wie Brohl äußerte sich der Landtagsabgeordnete René Schneider (SPD) in Kamp-Lintfort. Dort waren am Vormittag Mitarbeiterinnen der städtischen Kindertagesstätten vom Prinzenplatz aus durch die Innenstadt gezogen. "Die aktuelle Situation ist absolut unbefriedigend", sagte Schneider. .Man muss jetzt endlich zu vernünftigen Verhandlungen kommen", sagte der SPD-Politiker. Gerade in der ehemaligen Bergbaustadt seien die Auswirkungen der Streiks besonders zu spüren, da sich rund 95 der Kamp-Lintforter Erzieherinnen an den Arbeitsniederlegungen beteiligen würden. "Das Problem ist aber auf der Arbeitgeberseite zu sehen", bemerkt Schneider. "Dort spielt man auf Zeit, weil man durch jeden Tag, an dem weiter gestreikt wird, Geld spart." Letztendlich kämen die Kommunen nach seiner Einschätzung aber nicht darum herum, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Streikenden zur Räson zu bringen. "Natürlich führt das zu einer finanziellen Mehrbelastung, daher braucht es dringend eine neue Umverteilung der Gelder über den Bund und die Länder in die Kassen der Kommunen", so Schneider am Rande der Unterschriftenaktion.

Unterdessen hat die Stadt Moers eine Liste mit oft gestellten Fragen zum Kita-Streik und den entsprechenden Antworten ins Netz gestellt. Die Adresse: www.moers.de. Die Stadtverwaltung bat um Verständnis, dass keine Notbetreuung gestellt werden könne. Dafür fehle das Fachpersonal.

Informationen erteilt Sonja Bäck, Tel. 0 2841/201601.

(p-m)
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