Kamp-Lintfort Kleinkunst und Musik statt Theater

Kamp-Lintfort · Da die Stadthalle ab Juli für fast ein Jahr wegen Sanierung geschlossen wird, erwartet die Kulturfreunde in der nächsten Spielzeit statt Theater ein Kontrastprogramm mit Kleinkunst und Kabarett.

 Das Glas-BlasSing-Quintett gastiert im nächsten Januar in Kamp-Lintfort mit seiner Show.

Das Glas-BlasSing-Quintett gastiert im nächsten Januar in Kamp-Lintfort mit seiner Show.

Foto: Stefan Maria Rother

Ein Ersatzspielort für die Stadthalle ist bereits gefunden: In der kommenden Saison wird ein Großteil der Veranstaltungen in der Aula der Europaschule stattfinden. Die Verwaltung prüft zurzeit, ob auch die Christuskirche als Veranstaltungsort in Frage kommt. Klar ist jedoch schon heute, dass Kulturfreunde eine Spielzeit lang auf große und aufwendige Theaterproduktionen verzichten müssen. Dafür sind die vorhandenen Bühnen zu klein. Wie bereits berichtet, muss die Kamp-Lintforter Stadthalle aus Brandschutzgründen, aber auch energetisch saniert werden.

 Da die Stadthalle ab Juli saniert wird, werden Künstler wie Christoph Sieber in der Aula der Europaschule gastieren.

Da die Stadthalle ab Juli saniert wird, werden Künstler wie Christoph Sieber in der Aula der Europaschule gastieren.

Foto: J. Knappe/Rother

Damit die kommende Spielzeit nicht ausfallen muss, gab der Kulturausschuss am Mittwoch grünes Licht dafür, dem Publikum ab September ein Kontrastprogramm mit ausschließlich Kabarett und Musik anzubieten. Das städtische Kulturbüro will langjährige Abonnenten frühzeitig über die neue Situation informieren. Damit die Zuschauer dem Theaterabonnement treu bleiben, soll ihnen ein Vorrecht für den Erwerb der Karten im Ersatzprogramm angeboten werden.

Sieben Veranstaltungen sind für die Zeit von September bis Mai nächsten Jahres geplant. Zum Auftakt geben sich zwei Komikerinnen in Kamp-Lintfort die Ehre: Am 27. September gastieren Andrea Badey und Biggi Wanninger mit ihrem Programm "Doppelpack" in der Stadt. Im November wird die Kabarettistin Lioba Albus mit "Der Weg ist mein Ziel" erwartet. Einen Flashmob mit Flaschenmusik verspricht das Glas-Blas-Sing-Quintett Anfang Januar. Im Februar bietet der Künstler Ludger Kaczmierczak mit "Herrencreme" einen Heimatabend.

Das Westfälische Landestheater gastiert mit der musikalischen Produktion nach Georg Kreisler "Heute Abend: Lola Blau". Das Publikum darf sich am 26. März auf Live-Musik freuen. Kabarettist Martin Zingsheim sorgt im April für "Kopfkino". Und zum Abschluss der Saison kommt Christoph Sieber am 17. Mai ebenfalls mit neuem Programm. Die Verwaltung hat die Eintrittspreise mit 16 Euro zuzüglich Verkaufsgebühren kalkuliert.

Obwohl das Freilichttheater auf dem Kamper Berg 2016 mit einem Minus abgeschlossen hat, wird es in diesem Jahr eine Neuauflage des sommerlichen Theaterspektakels geben. Die 13 beteiligten Sponsoren haben den Fehlbetrag in Höhe von rund 15.000 Euro übernommen, der städtische Zuschuss betrug 5212 Euro. Vier Termine sind vorgesehen, und zwar 13., 14., 21 und 22. Juli. Engagiert sind das Dinslakener Landestheater Burghofbühne (Die Känguru-Chroniken), das Theater Freudenhaus mit "Voll verstopft" und zweimal das N.N. Theater mit "Metropolis und "Ich fürchte nichts - Luther 2018". Die Familie Welling und Bierbrauer Johannes Lehmbrock haben laut Verwaltung bereits zugesagt, das Gastronomiekonzept erneut mit Inhalten zu füllen. Es sollen regionale Speisen angeboten werden. Diesen Sommer will man Pagodenzelte aufstellen, die für eine lockere Atmosphäre sorgen.

Fortgesetzt wird im Juli und August der Kamp-Lintforter Kultursommer in Terrassengarten und Stephanswäldchen. Die Agentur Kanon aus Duisburg hat fünf Veranstaltungen konzipiert. Das Publikum darf sich auf ein Abba-Medley aber akustisch freuen, auf Rockameier, den "singenden Terrassengarten, Canto Melodia und "The Backbeats". In der westlichen Orangerie sind von Juni bis September vier Kunstausstellungen geplant. Auch die kulturelle Bildung bleibt ein Thema: Die Volksbank Niederrhein hat zugesagt, das Projekt "Jeden Kind einen Theaterbesuch" wieder zu fördern, die Stadtwerke unterstützen weiter das Jugendtheaterangebot.

(RP)
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