Kamp-Lintfort "Kollektiv WortRock" im Wäldchen

Kamp-Lintfort · 300 Besucher kommen am zweiten Wochenende des Kamp-Lintforter Kultursommers in das Stephanswäldchen, um Rock-Klassiker mit deutschen Texten zu hören.

 "Schatz, jetzt tu doch was!" Roch mit deutschen texten im Stephanswäldchen.

"Schatz, jetzt tu doch was!" Roch mit deutschen texten im Stephanswäldchen.

Foto: Stoffel

"Perlen der Rock- und Popgeschichte" mit selbst gemachten deutschen Texten erklangen am Samstag im Kamp-Lintforter Stephanswäldchen. Als zweite von insgesamt fünf musikalischen Veranstaltungen im Rahmen des diesjährigen Kamp-Lintforter Kultursommers präsentierte sich dort ab 19 Uhr das "Kollektiv WortRock" circa 300 Besuchern unter immer dunkler werden Regenwolken. Dennoch war man allgemein gut gelaunt. "Laut Wetter-App soll es erst gegen 21.30 Uhr richtig losgehen", hatte Sängerin Ina Wohlgemuth gleich zu Anfang beruhigend erklärt. "Bis dahin dürfen Sie sich an diesem Abend über unsere gebrauchten Songs mit neuen Texten freuen."

Das war kein leeres Versprechen, denn in der Tat boten sie und ihre vier Mitstreiter, der Keyboarder Tom Viktor, der Gitarrist Ziggy Horn, sein Schlagzeugkollege Volker Spitz und dessen Sohn Pelle Spitz am Bass an diesen Abend gut zweieinhalb Stunden lang schöne alte Rock-und Pop-Klassiker in gekonnt, deutschsprachiger Aufbereitung. Dabei orientierten sich die ausschließlich von Sängerin Ina Wohlgemuth geschriebenen Texte nicht immer nur an ihren englischen Originalen, sondern griffen zwischenzeitlich auch schon mal mit bissiger Ironie aktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf. So besang sie zum Bespiel zu Eric Claptons berühmten Hit "Cocaine" die Befindlichkeit vieler Rechtsradikaler mit den Worten: "Ist nicht leicht, ist nicht leicht, ist nicht leicht, ohne Hirn." Oder verwandelte den nicht minder bekannten Song des amerikanischen Sängers und Liedermachers Bill Withers "Just the Two of Us" in einen verzweifelten Appell an ihren Mann: "Schatz, jetzt tu doch was!" Daneben gab es aber auch besinnlichere Texte, wie "Ich sitze hier und pul mir am Zeh" nach Otis Readings "Sittin' on the Dock of the Bay" oder "Nackig, nackig, nackig an Hermanns Tür" nach "Knocking on Heavens Door" von Bob Dylan. Den Besuchern gefiels. Wie schon in den Jahren zuvor, waren viele mit eigenen Sitzgelegenheiten angerückt, während andere die Steinquader im Stephanswäldchen nutzten. Sie alle wippten begeistert mit, zwei alteDamen tanzten sogar zu Ina Wohlgemuths deutscher Textversion von Tom Jones' "Sex Bomb" einen flotten Reihentanz vor der Bühne. Kurz nach 21 Uhr zogen sich dann - wie angekündigt - tatsächlich ganz dicke Regenwolken über dem Kamp-Lintforter Stephanswäldchen zusammen, so dass die Band am Ende gerade noch genug Zeit hatte, den Abend vor den ersten Tropfen mit ihrer Zugabe von Eric Idles "Always Look on the bright Side of Life" trocken zu beenden. Die nächste Veranstaltung im Rahmen des diesjährigen Kamp-Lintorter Kultursommers findet am Sonntag, den 30 Juli statt. Dann laden Norbert Knabben und Hans Lammert im Kamper Terrassengarten ab 18 Uhr zu einem sommerlichen Mitsingkonzert mit vielen beliebten Evergreens, Musical- und Schlagermelodien ein.

Der Eintritt dazu ist wie immer kostenlos.

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