Kamp-Lintfort Täter trotz Polizei-Warnschuss auf der Flucht

Kamp-Lintfort · Am Donnerstagabend hat es in Kamp-Lintfort eine Schießerei gegeben. Das Opfer, ein 39 Jahre alter Mann, erlitt einen Bauchschuss. Ein Polizist, der zufällig ind er Nähe war, gab einen Warnschuss ab. Doch der Täter ist noch auf der Flucht.

 Der Tatort: Hier lag eine der beiden Patronenhülse aus der Waffe des Täters.

Der Tatort: Hier lag eine der beiden Patronenhülse aus der Waffe des Täters.

Foto: Christian Breuer

Szenen wie in einem Krimi auf der Bertastraße in Kamp-Lintfort. Gegen 19 Uhr fallen zwei Schüsse, ein 39 Jahre alter Mann sackt vor dem Cafe Klatsch an der Ecke zur Moerser Straße in sich zusammen, eine Kugel hat seinen Bauch getroffen. Während Polizei und Notarzt eintreffen, flüchtet der Täter. Ein Hubschrauber wird zur Suche eingesetzt, doch noch immer ist der Täter auf der Flucht, teilte die Polizei am Freitagmorgen mit.

 Der Fundort der Waffe liegt etwa 60 Meter vom Cafe Klatsch entfernt, wo sich die Tat ereignete. Die Polizei hat sie Stelle, an der die Pistole lag, mit einem Kreis markiert.

Der Fundort der Waffe liegt etwa 60 Meter vom Cafe Klatsch entfernt, wo sich die Tat ereignete. Die Polizei hat sie Stelle, an der die Pistole lag, mit einem Kreis markiert.

Foto: Christian Breuer

Anwohner hatten schon am Vormittag berichtet, dass auch ein Polizist geschossen habe. Darauf deuten auch Markierungen auf dem Bordstein in unmittelbarer Nähe des Waffenfundortes hin. Inzwischen haben Polizei und Staatsanwalt in einer gemeinsamen Presseerklärung bestätigt, dass auch ein Polizist involviert war. Ein Diensthundeführer der Polizei Wesel hatte in der Nähe die Schüsse gehört und etwa 150 m vom Tatort entfernt die Flüchtenden gestellt, berichtet die Polizei. Der forderte die Flüchtenden auf, stehen zu bleiben und gab einen Warnschuss ab.

Daraufhin sei die Pistole weggelegt worden, der Begleiter des Tatverdächtigen habe sich auf den Boden gelegt, dem Verdächtige selbst aber gelang die Flucht. Während der eine Mann festgenommen werden konnte, wird nach dem mutmaßlichen Täter noch gesucht. Der Verdächtige ist ein etwa 30 Jahre alter Mann mazedonischer Herkunft. Er ist etwa 1,90 Meter groß, hat kurze Haare und trug bei der Tat eine schwarze Jeans und ein blaues T-Shirt.

Vor der Schießerei habe der mutmaßliche Schütze mit einem anderen Mann eine verbale Auseinandersetzung gehabt, berichten Zeugen. Warum der Streit plötzlich so eskalierte, können sie aber nicht sagen. Rund 50 Meter vom Tatort entfernt wurde eine Waffe gefunden, vermutlich die Tatwaffe. Das Opfer schwebt inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr.

Über Facebook hatte sich am Freitagmorgen die Nachricht verbreitet, der Täter sei von Kamp-Lintfort aus in Richtung Kreis Kleve geflohen. Die Schulleiterin einer Schule in Issum schickte daraufhin vorsorglich alle Schüler nach Hause, nachdem mehrere besorgte Eltern bei ihr angerufen hatten. Die Meldung stellte sich jedoch als Finte heraus, wie die Polizei nach einer Überprüfung mitteilte.

(cbr)
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