Kamp-Lintfort Mediathek zählt 106.500 Besucher

Kamp-Lintfort · Am 11. April besucht Ministerin Yvonne Gebauer mit dem Schulausschuss des Landes die Mediathek. Seitdem die Einrichtung vor einem Jahr ihre Türen öffnete, kommen regelmäßig Gruppe aus anderen Städten, um sich dort Anregungen für ihre Bibliothekspläne zu holen.

 Ein Grund zum Anstoßen: Vor einem Jahr wurde die Mediathek an der Freiherr-vom-Stein-Straße eröffnet. Die Einrichtung wird von den Kamp-Lintfortern wahrgenommen und hat Modellcharakter. Im April will Schulministerin Yvonne Gebauer in der Mediathek tagen.

Ein Grund zum Anstoßen: Vor einem Jahr wurde die Mediathek an der Freiherr-vom-Stein-Straße eröffnet. Die Einrichtung wird von den Kamp-Lintfortern wahrgenommen und hat Modellcharakter. Im April will Schulministerin Yvonne Gebauer in der Mediathek tagen.

Foto: Stadt Kamp-Lintfort

In Fachkreisen ist die Mediathek landesweit bekannt, zum Teil sogar bundesweit, seitdem ein Fachmagazin über sie berichtete. "Immer wieder kommen Gruppen, aus anderen Städten, um sich die Mediathek anzuschauen und etwas über das Konzept zu erfahren", berichtet Leiterin Katharina Gebauer. "Zum Beispiel waren die Mitarbeiter der Mediothek aus Krefeld hier, wie die Mitarbeiter der Stadtbücherei aus Neukirchen-Vluyn. Jetzt hat sich eine Fraktion aus Kleve angemeldet, um sich Anregungen für ihre Bibliotheksplanung zu holen. Und am 11. April tagt hier der Ausschuss für Schule und Bildung des Landes." Mit dem Ausschuss kommt Yvonne Gebauer als Ministerin für Schule und Bildung in die neuen Räume, die genau vor einem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. "Ein Schulausschuss des Landes hat noch nie in Kamp-Lintfort getagt", freut sich Bürgermeister Christoph Landscheidt.

"Die Mediathek ist ein Stück Stadtentwicklung. Sie ist für die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal." Das liegt an den Innenarchitekten Jochen Usinger und Martin Klein-Wiele, die ihr Krefelder Büro nach ihren Nachnamen UKW abkürzen. Zusammen mit den Büchereibenutzern und den Büchereimitarbeitern planten sie vor zwei Jahren bereits eine "Hygge-Bibliothek", die mit etwas Holz und dezenten Farben Wärme verbreitet, um einen aktuellen Trend vorwegzunehmen. "Hygge kommt aus dem Dänischen und lässt sich am besten mit Gemütlichkeit übersetzen", sagt Katharina Gebauer.

"Die Mediathek bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Sie ist auch Lernort und Treffpunkt." Dazu trägt das "Bistro 26" bei, durch das Besucher zu den Zeitschriften, Büchern und anderen Medien gelangen. "Die Mediathek ist das Wohnzimmer der Stadt", stellt Manni Kant fest, der das Café zusammen mit seiner Frau Nedeljka Kant führt. Durch das Bistro 26 können Leser Zeitschriften und Bestseller nicht nur 23 Stunden in der Woche ausleihen, die die Mediathek geöffnet hat, sondern 48, die das Café geöffnet hat. Liegen diese doch im Entree, das von Manni und Nedeljka Kant beaufsichtigt wird.

Dazu kommt ein kleiner Vorraum, der täglich 24 Stunden geöffnet ist und in dem Bücher über einen Automaten abgegeben werden können. Nur dieser ist videoüberwacht, anders als bei dem Konzept der "Open Library" in Skandinavien, in dem eine ganze Bücherei mit Kameras bestückt ist, um 20 Stunden am Tag die Türen zu öffnen. 67.400 Besucher schauten in die engere Mediathek, dazu noch einmal gut 39.100 in die erweiterte mit Bistro 26. "Es sind zusammen 106.500 Besucher", sagt Beigeordneter Christoph Müllmann. "Das sind fast dreimal so viel wie früher. In der alten Bibliothek waren es nur 38.000 pro Jahr."

Wie die Zahl der Besucher ist die Zahl der aktiven Leser gestiegen. Sie erhöhte sich von knapp 2500 im Jahr 2016 auf gut 3400 im Jahr 2017. Im Sommer des Jahres 2018 soll die Mediathek attraktiver werden, wenn der Platz zur Freiherr-vom-Stein-Straße neu gestaltet wird. Das Bistro 26 soll dort einen Außenbereich erhalten.

(RP)
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