Schlagersänger Mickie Krause Mickie Krause setzt auf ein neues Image

Kamp-Lintfort · Über zehn Jahren schon tritt Mickie Krause auf Mallorca auf und begeistert seine Fans. Im August kommt er zur Beach Party in Kamp-Lintfort und bringt das Urlaubsgefühl gleich mit. Privat ist er aber lieber der heimatverbundene Familienvater.

 Mickie Krause tauscht für die Beach Party Mallorca gegen Kamp-Lintfort. Er ist hier nämlich der Topact in diesem Jahr.

Mickie Krause tauscht für die Beach Party Mallorca gegen Kamp-Lintfort. Er ist hier nämlich der Topact in diesem Jahr.

Foto: Fischer

Wenn am 20. August die, laut Veranstalter, "größte Party am Niederrhein" stattfindet, geben sich auch Schlager-Größen wie Mickie Krause die Ehre. Der 46-jährige Münsterländer versteht es, sein Publikum zum Feiern zu bewegen. In seiner Jugend absolvierte er eine Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher, bevor er sich gänzlich dem Schlagerbusiness widmete. Den Durchbruch in Deutschland hatte Mickie Krause 1999 mit dem Song "Zehn nackte Friseusen". Weitere seiner Party-Songs sind "Reiß die Hütte ab" oder "Schatzi schenk mir ein Foto". Sein Markenzeichen, eine dunkelblonde, altmodische Perücke, darf bei keinem Auftritt fehlen. Zurzeit versucht er, seine Reichweite zu vergrößern und setzt mit Liedern wie "Wir sind die Kinder vom Süderhof" auf eine größere Kompatibilität.

Knapp einen Monat vor der Beach-Party in Kamp-Lintfort hat RP-Mitarbeiterin Laura Conrath mit dem Schlager-Star über seine Heimatverbundenheit und seinen Image-Wechsel gesprochen.

Sie leben hier ganz in der Nähe, im schönen Münsterland. Was bedeutet es Ihnen, heimatnah in Nordrhein-Westfalen aufzutreten?

Krause Ich bin im Münsterland geboren, aufgewachsen und lebe hier immer noch. Als Kind habe ich hier Fußball gespielt und war bei den Pfadfindern. Ich würde mich schon als den Münsterländer Prototyp bezeichnen - ich bin unglaublich heimatverbunden und letztens erst war ich sogar auf einem Schützenfest. Hier in der Umgebung aufzutreten ist für mich besonders reizvoll, da die Leute mich hier so kennen wie ich tatsächlich bin: Nicht immer der wilde Partyhengst, sondern eher der geerdete Familienvater.

Gibt es Unterschiede zwischen dem Publikum hier in Deutschland und dem Publikum auf Mallorca?

Krause Das Publikum auf Mallorca ist in erster Linie entspannter. Die Leute haben Urlaub und können dann auch mal ,Fünfe gerade sein lassen'. Einfach mal die Sau rauszulassen, darauf freuen sich die meisten das ganze Jahr. Trotzdem können die Deutschen auch zu Hause abgehen. Man merkt, dass solche Partys, wie die Beach-Party, etwas Besonderes für die Daheimgebliebenen sind.

Im Juli und August haben Sie einen ganz schön straffen Zeitplan. Wie schafft man es, dabei noch so viel gute Laune zu verbreiten? Ist das eine Lebenseinstellung?

Krause Gut drauf zu sein, ist definitiv meine Lebenseinstellung. Ich habe 360 Tage im Jahr gute Laune und an den restlichen fünf versuche ich, einfach nicht aufzutreten. Eine positive Grundhaltung ist schon eine Voraussetzung, um in dem Business Erfolg zu haben. Als Miesepeter kommt man einfach nicht bei den Leuten an. Aber den Spaß an der Sache vorzuspielen, das sollte man auch nicht, weil das Publikum das einfach sofort merkt. Authentizität ist das A und O.

Ihre Lieder haben sich im Laufe der letzten Zeit gewandelt. Vom Ballermann-Image weg zu schon fast familientauglichen Texten. Wie kam es zu Liedern wie "Wir sind die Kinder vom Süderhof"?

Krause Das DJ-Chaos-Team, das die Idee zu dem Lied hatte, hatte mich vor einem Jahr schon einmal gefragt, ob ich mit ihm zusammenarbeiten möchte. Damals hatte ich aber noch einiges um die Ohren, und es passte auch nicht so ganz in mein Konzept. Momentan versuche ich, kompatibler zu werden und andere Zielgruppen zu erreichen, wie zum Beispiel die Zuschauer der öffentlich-rechtlichen Sender. Mit einem Lied wie "Wir sind die Kinder vom Süderhof", das ich dann dieses Jahr als Duett mit dem DJ-Chaos-Team aufgenommen habe, schafft man es eher zu Florian Silbereisen in die Show. Dort war ich dann auch drei Mal. Davor konnte ich von sieben bis acht Millionen Zuschauern nur träumen.

Was macht Ihrer Meinung nach ein gutes Schlager-Lied aus?

Krause Dafür gibt es leider kein Patentrezept, andernfalls hätte ich ja jedes Jahr DEN Sommerhit. Ich achte bei meinen Liedern besonders darauf, dass die Texte und Melodien eingängig sind. Sie müssen einfach im Ohr bleiben und die Leute ansprechen. Und das nicht nur mit drei Promille Alkohol im Blut, sondern auch nüchtern. Ein hoher Wiedererkennungswert ist dabei auch besonders wichtig.

Haben Sie ein Lieblingslied, und eins, das Sie nicht mehr hören können?

Krause Ich singe und höre alle meine Songs immer noch gerne. Songs wie "Zehn nackte Frisösen" sind einfach ein Klassiker, und die Leute wollen die immer noch hören. Das macht mich sehr stolz. Um für Abwechslung zu sorgen, schreibe ich manche Lieder auch zur Unplugged-Version um. So beende ich zum Beispiel jedes Konzert mit einer Klavierversion von "Reiß' die Hütte ab". Mein Lieblingslied momentan ist "Biste braun, kriegste Frau'n".

(RP)
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