Serie Die Gesundmacher Nach dem Unfall zurück in den Alltag

Moers · Die Abteilungen Chirurgie und Anästhesie arbeiten am St.-Bernhard-Hospital zum Wohle des Patienten eng zusammen.

 Patientin Conny Trautwein mit ihren Ärzten Dr. Gero Frings und Dr. Gunnar Nolden bei der Visite. 50 bis 60 Patienten kommen pro Tag in die Notaufnahme des Hospitals, im Schnitt müssen drei bis fünf stationär aufgenommen werden.

Patientin Conny Trautwein mit ihren Ärzten Dr. Gero Frings und Dr. Gunnar Nolden bei der Visite. 50 bis 60 Patienten kommen pro Tag in die Notaufnahme des Hospitals, im Schnitt müssen drei bis fünf stationär aufgenommen werden.

Foto: kdi

Ein neues Fahrrad sollte es für Conny Trautwein sein. Doch schon bei der Probefahrt passierte es. "Ich musste plötzlich bremsen und habe in der Eile nur die linke Bremse gezogen", erzählt sie. Das Rad kippte zur Seite, Trautwein fiel auf den Oberschenkel. Mit dem Krankenwagen wurde sie zur Notaufnahme ins St.-Bernhard-Hospital gefahren. Eine Röntgenaufnahme lieferte die Diagnose: Oberschenkelbruch.

50 bis 60 Patienten kommen, je nach Witterung, pro Tag in die Notaufnahme des Hospitals, im Schnitt müssen drei bis fünf davon stationär aufgenommen werden. Dr. Gunnar Nolden, leitender Arzt der Unfallchirurgie und Dr. Gero Frings, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, arbeiten eng zusammen, um eine schnelle und effektive Behandlung der Patienten zu gewährleisten.

Diese fachbereichsübergreifende Arbeit ist vor allem dann wichtig, wenn es um das Überleben der Patienten geht. In einem speziell eingerichteten "Schockraum", der mit OP-Besteck, Ultraschall und vielen anderen medizinischen Gerätschaften ausgestattet ist, setzen rund 15 Krankenhausärzte- und Mitarbeiter alles daran, das Leben des Patienten zu retten. Von dort aus kann auch eine Verlegung per Hubschrauber in eine Spezialklinik organisiert werden. So schlimm war es bei Conny Trautwein zum Glück nicht. Doch an einer Operation kam auch sie nicht vorbei. Dabei wurde ihr Oberschenkelknochen mithilfe von Titannägeln gerichtet. "Die Patienten sind erst schmerzfrei, wenn der Bruch stabilisiert ist", sagt Dr. Nolden. Zwei Tage später konnte Trautwein dann mit Gehstützen schon wieder auf beiden Beinen stehen. "Die modernen Operationsmethoden sorgen für eine immer kürzere Liegedauer der Patienten", sagt Nolden.

Während Dr. Nolden die Patientin operierte, sorgte Dr. Frings dafür, dass sie von alledem nichts mitbekam und auch nach der Narkose keine Übelkeit verspürte. "Heutzutage ist es möglich, auch eine Vollnarkose schonender zu gestalten und Nebenwirkungen zu vermeiden", erklärt Frings. Während der Operation kann die Durchblutung des Gehirns - oder sogar der einzelnen Gehirnhälften - durch Messungen genau überwacht werden. "Wir messen bei einer Operation heutzutage mehr Parameter als ein Jetpilot", berichtet Dr. Frings.

Conny Trautwein profitiert von der interdisziplinären Zusammenarbeit im St. Bernhard. "Ich bin hier im First Class Hotel", sagt sie lachend. Trotzdem freut sie sich, dass sie nun erst einmal nach Hause kann. Nach ein paar Tagen kann sie dann mit einer Reha-Behandlung anfangen. "Nach sechs bis acht Wochen sollte der Knochen verheilt sein", sagt Dr. Nolden.

Allerdings sei die Muskulatur dann oft sehr geschrumpft und müsse durch Krankengymnastik mühsam wieder aufgebaut werden. Spätestens in einem halben Jahr kann Conny Trautwein dann aber wieder ohne Probleme Sport treiben. Ihr altes Rad behält sie nun aber wohl erstmal. www.st-bernhard-hospital.de

(RP)
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