Kamp-Lintfort Nahversorgung im Gestfeld bleibt Thema

Kamp-Lintfort · Die Begegnungsstätte mit Tante-Emma-Laden wird nicht im Gestfeld-Center realisiert. Eigentümer zieht zurück.

Kamp-Lintfort: Nahversorgung im Gestfeld bleibt Thema
Foto: Dieker Klaus

Das Gestfeld ist Kamp-Lintforts Sorgenkind: Es fehlt vor allem an Nahversorgern. Das stellt besonders die älteren Bewohner im Stadtteil, immerhin ein Viertel, vor Herausforderungen. Noch im November schien ein Lösungsansatz gefunden, und zwar die Kombination von zentraler Begegnungsstätte und einer Trinkhalle, die Obst, Gemüse sowie Waren des alltäglichen Bedarfs anbietet.

Gestern musste Sozialdezernent Christoph Müllmann im Ausschuss für Senioren und Soziales mitteilen, dass sich das Vorhaben im Gestfeld-Center nicht realisieren lässt. "Der Eigentümer und potenzielle Betreiber wird die Idee nicht weiter verfolgen", erklärte Müllmann auf Nachfrage der CDU-Fraktion. Es habe sich um einen Verbund von zwei Familien gehandelt, die das Projekt vorantreiben wollten. "Eine der beiden Familie ist jetzt ausgestiegen."

Die Verwaltung hatte das Stadtplanungsinstitut "Stadt + Handel" aus Dortmund mit der Erstellung eines Handlungskonzeptes für den Stadtteil Gestfeld beauftragt. Das beauftragte Konzept basierte auf der Idee, im Stadtteil eine zentrale Begegnungsstätte zu schaffen, die zugleich als Ort der sozialen Interaktion dient, Angebote aus Kultur und Bildung bündelt und die Nahversorgung verbessert. Das Stadtplanungsinstitut führte Haushaltsbefragungen und Expertengespräche mit lokalen Akteuren, sozialen Trägern und Anwohnern durch.

Auf RP-Nachfrage erklärte Müllmann nach der Sitzung, dass die Einzelhandelsversorgung im Gestfeld dennoch weiter auf der Tagesordnung der politischen Gremien stehen werde. "Wir werden jetzt mit Stadt + Handel Kontakt aufnehmen und prüfen, ob im Stadtteil eine vergleichbare Möglichkeit besteht." Die Kombination aus Begegnungsstätte und begehbarer Trinkhalle sei nur ein erster Schritt gewesen.

Braucht Kamp-Lintfort einen Integrationsrat? Die Fraktion der Linken sagt ja und hat einen entsprechenden Antrag an den Ausschuss für Senioren und Soziales formuliert. "Das Interesse ist groß. Für Migranten ist es wichtig, dass sie die Möglichkeit der politische Mitsprache haben", sagte Rainer Klotz. Beigefügt war eine Unterschriftenliste mit 240 Kamp-Lintfortern, die für einen Integrationsrat wahlberechtigt wären. Der Antrag erhielt keine Mehrheit. Die Verwaltung möchte die gesetzlichen Entwicklungen abwarten. Die Landesregierung hatte angekündigt, Kommunen von der Pflicht zu entbinden, Integrationsräte zu bilden. Im Gespräch sei ein Auswahlmodus, der auch die Schaffung eines Integrationsausschusses vorsehe. Tenor im Ausschuss: Es sei für die Integration zielführender, wenn Interessierte in bestehenden politischen Gremien mitwirken.

(RP)
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