Kamp-Lintfort "Night Wash" erstmals in Lintfort

Kamp-Lintfort · Die vier jungen Comedians kamen beim Publikum in der Stadthalle gut an.

 Die Comedians sorgten für gute Laune in der Stadthalle.

Die Comedians sorgten für gute Laune in der Stadthalle.

Foto: Stoffel

In anderen Städten ist "NightWash" ein Format, das für volle Säle sorgt. So sind die Comedyshows am Mittwoch im Kammgarn in Kaiserslautern und im Zweischlingen in Bielefeld immer ausverkauft. Dort hat sich das Format offenbar etabliert, in dem immer vier neue junge Comedians für Lacher sorgen. Das war in Kamp-Lintfort anders. Dort feierte die Kabarettshow am Sonntagabend Premiere feierte. Zur ersten Ausgaben der Show kamen nur 220 Comedyfans in die Stadthalle. 50 Prozent der Comedyfans waren zwischen 18 und 30 Jahren alt. Moderator Benni Stark erzählte amüsant, wie er einst Frauen als dominante Gesprächspartner beim Einkaufen mit ihren Männern erlebt hatte, als er noch in der Männeroberbekleidung bei "Peek & Cloppenburg" gearbeitet hatte. Der Lübecker Comedian blickte tief auf seine Erlebnisse in Autobahntoiletten. Oder er wurde politischer, als er über eine Person in Hamburg berichtete, die aufgrund ihrer Körpergröße nicht im Bus mitgenommen wurde.

Maxi Gstettenbauer erzählte stolz, wie er beim Schnellfahren geblitzt worden sei und sich in Flensburg einen Punkt geholte habe. "Das war einen Schritt vorwärts in meiner Männlichkeit", sagt der 28-jährige Straubinger, den es vor zehn Jahren von Niederbayern nach Köln verschlug. Der feiste Comedian erzählte von seiner Disziplinlosigkeit und Faulheit, die ihn bei Rewe den Lieferservice nutzen lasse, obwohl er direkt auf einen Supermarkt dieser Kette blicken könne. Er berichtete über seine Hassliebe zu Hamburgerrestaurants, in denen er einen "McRib" nur wegen der Sauce bestelle. "Der Wolli" aus Hamburg imitierte mit einer Flöte Stimmen, die er wahrnimmt, wenn er bei Diner-Läden Hamburger ordert.

Er erzählte von seinen Erfahrungen, die er in der Herbertstraße in St. Pauli gemacht hatte, um sie auf die große, weite Welt zu übertragen, oder versah Popklassiker mit neuen Refrains. Das Quartett komplettierte Sertac Mutlu. Der Kölner, der türkische Wurzeln hat, spielte Szenen aus einer Dönerbude nach. Dabei sprach er die Dialoge in Kölsch und einer Sprache, die "weder Türkisch noch Deutsch" ist, wie er sagte. Außerdem blickte er auf seine Schulzeit zurück, in der er mit türkischer Pizza den Tagesbedarf der anderen gedeckt habe. Wie Szenenapplaus, Lacher und Lautstärke im Finale zeigten, kam die Comedyshow bei den Besuchern in Kamp-Lintfort bestens an.

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort