Kamp-Lintfort Räuber Hotzenplotz verbindet Generationen

Kamp-Lintfort · Räuber Hotzenplotz, Kaspar und Seppel laden Jung und Alt auf ein interaktives Abenteuer der "bühne 69" in die Aula der Niederrhein-Schule ein.

 "Der Räuber Hotzenplotz" (Peter Vogelsang) sorgte in der Aula der Niederrhein-Schule in Kamp-Lintfort für Spannung.

"Der Räuber Hotzenplotz" (Peter Vogelsang) sorgte in der Aula der Niederrhein-Schule in Kamp-Lintfort für Spannung.

Foto: Arnulf Stoffel

Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist die Freude an Klassikern und Geliebtem aus der eigenen Kindheit besonders groß. "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und "Der kleine Lord" laufen im Fernsehen auf Dauerschleife und auch die Theater bieten vermehrt stimmungsvolle Publikumslieblinge an. Neben Alltagsstress und Geschenke-Wahnsinn, sehnen sich viele nach einer heilen Welt und Geschichten mit Happy End.

So hat es sich das Kamp-Lintforter Theater-Ensemble "bühne69" zur Aufgabe gemacht, Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker "Räuber Hotzenplotz" neu zu interpretieren und auf die Aula-Bühne der Niederrhein-Schule zu bringen. Besonders die jungen Zuschauer können sich auf ein spannendes Abenteuer mit Kaspar und Seppel freuen.

Andreas Stieffenhofer, Mitglied und Vorsitzender des Theater-Ensembles, spielte am vergangenen Sonntag bei der Premiere den Kasperle und begeisterte zusammen mit seinen Kollegen mit großem schauspielerischem Talent und viel Sinn für sein junges Publikum. "Uns ist es besonders wichtig, die Kinder mit einzubeziehen und so die Aufmerksamkeit so lange wie möglich aufrechtzuerhalten." So wurde für Kasperles Großmutter zum Geburtstag gesungen, es wurde ein Plan ausgeheckt, um den bösen Räuber Hotzenplotz zu überlisten und die Helden angefeuert.

"Wir haben 1990 mit unserem Kindertheater gestartet und uns war sofort klar, dass wir die Stücke anders aufbauen und präsentieren müssen, als für unser bisheriges Publikum. Deswegen dauern unsere Aufführungen auch nur eine Stunde und haben keine Pause. Die Kinder dürfen aktiv mitmachen. Das war uns ganz besonders wichtig", so Andreas Stieffenhofer.

Vor 16 Jahren hatte die "bühne69" versucht etwas Neues zu präsentieren und nahm das Kindertheater mit in ihr Programm auf. Das erste Stück: "Der Räuber Hotzenplotz". Bereits damals waren die Vorstellungen ausverkauft und eroberten die Herzen von kleinen und großen Zuschauern. Seitdem ist das Kindertheater bei der "bühne 69" nicht mehr wegzudenken. "Ich war auch schon bei dieser ersten Vorstellung mit dabei und kann sagen: Das Publikum hat sich über all die Jahre nicht verändert. Die Kinder reagieren immer gleich großartig auf unsere Stücke. Damals wie heute. Und das ist ein tolles Gefühl", erinnert sich Andreas Stieffenhofer. "Kinder, die bei unseren ersten Aufführungen mit dabei waren, kommen heute mit ihren eigenen Kindern zu uns. Das ist das größte Lob für uns und motiviert zum Weitermachen."

Der größte Unterschied zur ersten Aufführung von Räuber Hotzenplotz aus dem Jahre 1990, sei die Kulisse. Damals war diese noch einfach und spartanisch. Dafür glänzte das Bühnenbild gestern mit liebevollen Requisiten und einer Beamer-Leinwand, auf die etwa das Schloss, der Wald oder eine Wiese projiziert wurden. "Ein Traum wäre eine LED-Leinwand, doch darauf müssen wir noch etwas sparen", so der Vorsitzende.

2009 feierte das Ensemble, das Mitglied im Bund deutscher Amateurtheaterist, 40-jähriges Bestehen. Die 29 Schauspieler sind zwischen 20 und 70 Jahre alt. Ihr Engagement bei der "bühne69" ist ehrenamtlich. Geprobt wird einmal die Woche, vor Auftritten meist täglich.

Spielplan unter www.buehne69.de

(lcon)
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