Kamp-Lintfort St.-Bernhard: Die Brustschmerz-Ambulanz ist zertifiziert

Kamp-Lintfort · Es wurde die fachliche Qualifikation des Personals ebenso überprüft wie die Voraussetzung eines 24-Stunden-Labors.

 Dr. Klaus Kattenbeck (links) freut sich über die Zertifizierung.

Dr. Klaus Kattenbeck (links) freut sich über die Zertifizierung.

Foto: St.-Bernhard

Innerhalb der Klinik für Kardiologie des St.-Bernhard-Hospitals hat sie eine wichtige Funktion: die Chest Pain Unit (CPU), auch "Brustschmerz-Ambulanz" genannt. Dort werden Patienten behandelt, die mit unklaren Brustschmerzen eingeliefert werden. Unter der Leitung von Oberarzt Dr. Felix van Ditzhuyzen ist die CPU nun nach nur sechsmonatiger Vorbereitung von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifiziert worden. Die Zertifizierung belege den hohen Qualitätsstandard des Lintforter Hauses, das zur St. Franziskus-Stiftung Münster gehört. "Wir sind stolz auf die Mitarbeiter, die die Überprüfung in so kurzer Zeit vorbereitet haben. Für die Patienten ist diese Zertifizierung ein wirklich hilfreiches Kriterium", erklären Josef Lübbers, kaufmännischer Direktor, Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf einig.

"Die CPU ist eine medizinisch komplexe Einheit mit dem Ziel, durch Bündelung personeller sowie materieller Ressourcen eine schnelle und effektive Behandlung von Herzinfarkten und kardiologischen Notfällen zu gewährleisten", erläutert Dr. Klaus Kattenbeck. Er ist Chefarzt der Medizinischen Klinik II, die für Kardiologie, Elektrophysiologie, Angiologie, Pulmologie und Schlafmedizin. Die CPU am St.- Bernhard-Hospital, ist aus der sogenannten Intermediate Care (IMC), der Intensiv-Überwachungspflege, entstanden. "Es zählt bei uns das Prinzip der kurzen Wege", so CPU-Leiter, Felix van Ditzhuyzen.

Im Rahmen der Zertifizierung sei die fachliche Qualifikation des Personals ebenso überprüft worden wie die Voraussetzung eines 24-Stunden-Labors. Befunde lägen innerhalb von 30 Minuten vor, ein EKG sei innerhalb von zehn Minuten, ein Herzultraschall in 20 Minuten durchgeführt und ausgewertet. Auch müsse die Möglichkeit der Herzenzym-Bestimmung vorhanden sein. Innerhalb von Minuten könne rund um die Uhr eine mitunter lebensrettende Herzkatheter-Untersuchung erfolgen.

Zusätzlich wurde die Kooperation mit herzchirurgischen Kliniken in der Umgebung gewürdigt. Dass die Befunde online verschickt werden können und die Zusammenarbeit mit Notärzten, ortsansässigen Kardiologen und Hausärzten gut funktioniert, sei ebenfalls Bestandteil der Zertifizierung gewesen. Bei unklarem Brustschmerz ist die Zeit der größte Gegner. Hier biete die CPU einen großen Vorteil, der im Wettlauf gegen die Zeit entscheidend sein könne: Alles ist an einem Ort.

"Alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erfolgen sehr schnell und qualifiziert. Es ist wie eine Behandlung auf der Überholspur", macht Felix van Ditzhuysen deutlich. Fünf Personen bilden das "First-Responder-Team": Neben ihm und weiteren verantwortlichen Kardiologen gehören erfahrene Assistenzärzte und speziell CPU-geschulte Pflegekräfte zum Team der Brustschmerz-Spezialisten am St.-Bernhard-Krankenhaus.

(RP)
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