Kamp-Lintfort Stadt baut Einkaufsservice für Senioren in Gestfeld auf

Kamp-Lintfort · In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband wird zudem ein sogenanntes Quartiersprojekt für die Innenstadt auf den Weg gebracht

 Bereits im Oktober des vergangenen Jahres wurde die Anlaufstelle für Senioren

Bereits im Oktober des vergangenen Jahres wurde die Anlaufstelle für Senioren

Foto: Siegfried Wensierski (siwe)

Um die Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen in Gestfeld geht es bei einem Projekt, für das der Ausschuss für Soziales und Senioren grünes Licht gegeben hat. Geplant ist die Eröffnung eines Büros (möglicherweise im Erdgeschoss des Gestffeldcenters) mit einem Einkaufsservice für ältere Menschen. Senioren können dort mit ihrem Einkaufszettel vorbeikommen, sich die gewünschten Waren nach Hause liefern lassen oder später im Büro abholen.

Rund ein Viertel der 4100 in Gestfeld lebenden Menschen sind 65 oder älter, viele der Senioren leben allein. Die Möglichkeiten, sich mit Lebensmitteln, Kosmetika oder Kleidung zu versorgen, sind begrenzt. Im Gestfeld-Center seien nur noch ein Kiosk, ein Friseur und eine Bäckerei ansässig, hieß es in einer Verwaltungsvorlage für den Ausschuss. Der einzige Lebensmittelmarkt im Stadtteil habe 2011 geschlossen. Hier setzt die Idee für den Einkaufsservice an. Über die Versorgung mit Waren hinaus geht es aber auch um soziale Kontakte und die Vermittlung von Hilfen oder Angeboten aus Kultur, Sport, Politik. In dem Büro können die Senioren sich mit den dort tätigen Ehrenamtlern oder anderen Senioren austauschen. 2017 soll das Büro eröffnen. Für einen Probebetrieb stehen Fördermittel des Landes in Aussicht, danach ist eine Kooperation mit einem freien Träger denkbar.

Der Aufbau von Beratungs- und Kontaktstellen für ältere Menschen ist erklärtes Ziel der Stadt. Im Geisbruch, an der Ferdinantenstraße, besteht bereits ein Quartiersbüro. Neben diesem und dem geplanten Büro in Gestfeld gibt es ein Quartiersprojekt "Mitte". Kooperationspartner der Stadt ist der Caritasverband. Ziel ist es, bis 2018 Strukturen zum Nutzen der Senioren in der Innenstadt aufzubauen. Ein Drittel der dortigen Einwohner seien Senioren, sagte Tanja Reckers vom Caritasverband bei einem Treffen der Akteure. Als Innenstadt gilt dabei der Bereich zwischen Friedrichstraße, Moerser Straße und B 510. Der Kern befindet sich zwischen dem Alten Rathaus, der Hochschule und dem Real-Center.

Das Projektteam, dem von Seiten der Stadt Jeanette Fritz als Koordinatorin der Seniorenberatung angehört, hat einen Fragenbogen an 300 ältere Bürger verteilt. Sie konnten angeben, was sie sich für die Innenstadt wünschen. Dazu gehören beispielsweise Infoveranstaltungen zum Schutz vor Diebstahl, offene Mittagstische, Tanztees, Unterstützung bei Behördengängen oder ein Lieferservice bei Einkäufen. Diese Angebote seien teils bereits vorhanden. "Manchmal scheinen die Senioren aber nichts davon zu wissen", meinte Dirk Ulrich, Projektleiter des Caritasverbands. Durch das Quartiersprojekts sollen die vorhandenen Angebote bekannter werden. So unterstützten die Akteure den Vorschlag, die veraltete Seniorenbroschüre zu überarbeiten. Darin sind neben Ärzten, Apothekern oder Seniorenberatungen auch Kirchengemeinden, Vereine und Unternehmen aufgeführt, die Angebote für Senioren vorhalten.

Nach dem ersten Treffen soll es alle zwei bis drei Monate weitere geben. Das nächste ist für den 11. Mai terminiert, um 15 Uhr im Josef-Jeurgens-Haus. Außerdem soll das Quartiersprojekt Mitte bei einer Bürgerversammlung öffentlich vorgestellt werden. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest.

(got)
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