Kamp-Lintfort Stadt mietet Wohnungen für Flüchtlinge

Kamp-Lintfort · Die Stadt Kamp-Lintfort hat den Internationalen Bund mit der Betreuung von Flüchtlingen und Asylbewerben betraut. Er hilft den Menschen dabei, die neue Lebenssituation in Kamp-Lintfort zu bewältigen.

Kamp-Lintfort: Stadt mietet Wohnungen für Flüchtlinge
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Zahl der Asylbewerber steigt auch in Kamp-Lintfort rasant an. "Aktuell sind es etwa 160 Menschen", erklärt Kamp-Lintforts Sozialdezernent Christoph Müllmann auf RP-Anfrage. Die Verwaltung bemüht sich, kurzfristig ausreichend Wohnraum zu schaffen. Aktuell stellt sie die Unterbringung der Flüchtlinge über die Zusammenarbeit mit der bosnischen Gemeinde und den vor Ort tätigen Wohnungsgesellschaften sicher.

Neben dem Übergangsheim an der Friedrichstraße hat die Stadt zum Beispiel über die Bosnisch-Islamische Gemeinde bereits ein Einfamilienhaus an der Haarbeckstraße in Kamp-Lintfort angemietet. Außerdem besichtigte und mietete sie sechs weitere Wohnungen im Stadtgebiet an. Der kostenintensive Bau von zusätzlichen Unterbringungen - beispielsweise Containern - soll so lange wie möglich vermieden werden.

Dies teilte die Verwaltung in der letzten Sitzung des Sozialausschusses mit. Mit der Betreuung und Beratung der Flüchtlinge hat die Stadt den Internationalen Bund vertraglich beauftragt. Wie die Verwaltung in der Vorlage des Ausschusses mitteilt, liegt die personelle und organisatorische Verantwortung bei dieser Einrichtung, die Gesamtverantwortung verbleibe bei der Stadt. "Wir arbeiten mit der Einrichtung schon lange zusammen. Er bietet Integrations- und Sprachkurse und ist in diesem Bereich sehr erfahren", betont der Sozialdezernent. Der Internationale Bund betraue nur fachlich und charakterlich geeignete Personen mit der Betreuung der Menschen. Das gelte auch für mehrere Ehrenamtliche, die inzwischen zusätzlich zum pädagogischen Personal des Internationalen Bundes Angebote wie zum Beispiel Kochabende, Kleiderstube und Bastelnachmittage anbieten würden.

"Es gibt eine Dame, die ehrenamtlich einen Kochkurs anbietet. Es haben sich aber auch weitere Menschen gemeldet, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Wir verweisen sie an den Internationalen Bund." Aufgrund vieler kleiner Spenden habe man außerdem eine Kleiderstube einrichten können. "Es herrscht in unserer Stadt eine positive Grundstimmung", sagt Christoph Müllmann. Wie die Verwaltung weiter mitteilt, helfen die Mitarbeiter des Internationalen Bundes den Betroffenen bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise die Unterstützung bei anfallenden administrativen Aufgaben, Informationen zu Sprachförderangeboten, die Vermittlung an Fachdienste und Fachärzte bei traumatischen und psychischen Störungen.

Die Mitarbeiter des Internationalen Bundes entwickeln außerdem diverse Angebote für Erwachsene. Hier geht es um die Vermittlung von Kenntnissen der deutschen Sprache sowie der Vermittlung von Landes- und Regionalkunde. Zu den Aufgaben der Einrichtung gehört auch die Hausaufgabenbetreuung der Kinder. Anstelle der Hausaufgabenbetreuung soll in den Herbst- und Osterferien jeweils eine Woche, in den Sommerferien drei Wochen lang ein freizeitpädagogisches Angebot mit sprachfördernden Elementen gemacht werden. Wie die Verwaltung im letzten Sozialausschuss mitteilte, setzt der Internationale Bund eine pädagogische Fachkraft, eine Honorarkraft, eine Jahrespraktikantin der Hochschule Nimwegen sowie ehrenamtliche Kräfte ein. Hinzu komme noch ein Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes des Internationalen Bunds.

Laut Stadtverwaltung hat sich die soziale und sprachliche Betreuung als erfolgreich erwiesen. Trotz der beengten Unterbringungsverhältnisse würde der soziale Frieden aufrechterhalten.

(RP)
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