Kamp-Lintfort Stadt plant Beratungsstellen für Senioren

Kamp-Lintfort · Bis Ende 2015 will die Stadt Kamp-Lintfort die erste Anlaufstelle für ältere Menschen in der Kloster- und Hochschulstadt etablieren, weitere sollen folgen. Damit trägt die Stadt dem demografischen Wandel Rechnung.

 Das Café Bullerbü, eine Initiative im Rahmen der 50plus-Gruppen in Kamp-Lintfort, kommt bei den älteren Menschen in Kamp-Lintfort sehr gut an. Jetzt plant die Stadt Beratungsstellen in den einzelnen Stadtteilen, in den Ehrenamtliche Senioren Kontakte und Informationen vermitteln.

Das Café Bullerbü, eine Initiative im Rahmen der 50plus-Gruppen in Kamp-Lintfort, kommt bei den älteren Menschen in Kamp-Lintfort sehr gut an. Jetzt plant die Stadt Beratungsstellen in den einzelnen Stadtteilen, in den Ehrenamtliche Senioren Kontakte und Informationen vermitteln.

Foto: Archiv

Das Konzept steht. Nun geht es an die Umsetzung: Bis Ende 2015 soll die erste Anlaufstelle für ältere Menschen in Kamp-Lintfort ihre Arbeit aufnehmen. Hintergrund ist der demografische Wandel. "Ziel ist es, den Menschen zu einem möglichst langen und selbstbestimmten Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu verhelfen", erläutert Dr. Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter in Kamp-Lintfort, in der Vorlage für den Senioren- und Sozialausschuss, der sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Thematik befasst hatte. Im Gegensatz zu den bereits in der Stadt bestehenden Angeboten wie zum Beispiel den 50plus-Gruppen in den Stadtteilen, sollen in den Anlaufstellen künftig keine neuen Angebote geschaffen werden. "Es geht darum, älteren Menschen soziale Kontakte und Informationen über Angebote in Kultur, Bildung, Sport und Politik zu vermitteln", erläuterte der Sozialdezernent. Zielgruppe seien insbesondere die Senioren, die beispielsweise aufgrund von Isolation, seelischer und körperlicher Beeinträchtigung sowie fehlender finanzieller Mittel nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. "Es handelt sich um ein ergänzendes Angebot", betont Müllmann.

Das Konzept, das im Ausschuss für Senioren und Soziales beraten wurde, hat der Sozialwissenschaftler Bernward Junge von der Hochschule Rhein-Waal mit einigen Studenten entwickelt. Einbezogen wurden Projektarbeiten der Studenten wie ein Vergleich der verschiedenen Stadtteile Kamp-Lintforts aus Perspektive älterer Menschen sowie die Abwägung von Chancen und Risiken des Einsatzes ehrenamtlich Tätiger in der Sozialberatung.

Das Konzept des Sozialwissenschaftlers fußt auf dem Engagement von Ehrenamtlichen, die sich weitgehend selbstständig und selbstorganisiert in den Anlaufstellen einsetzen. Vonseiten der Stadt sollen sie mit Personal, Geld und Sachmitteln unterstützt werden. Zielgruppe sind Menschen, deren familiäre und berufliche Pflichten in den Hintergrund treten und die gerade in den Ruhestand gehen, also die Generation um 50 und 60 Jahre. Sie sollen aber nicht alleingelassen werden, sondern auf die Aufgaben in den Anlaufstellen vorbereitet werden.

Diese Anlaufstellen sollen in den Stadtteilen entstehen, also im direkten Umfeld der älteren Menschen. Dr. Christoph Müllmann könnte es sich vorstellen, dass zum Beispiel Räume in öffentlichen Gebäuden genutzt werden. "Eine Bank zum Beispiel oder das Jugendcafé an der Moerser Straße", erklärte er. Noch in diesem Jahr sollen die erforderlichen Planungen, der Aufbau des Projektmanagements und die technischen Vorbereitungen startet. Im ersten Halbjahr 2015 könne nach Freigabe der finanziellen Mittel bereits die Suche und Qualifizierung der Ehrenamtler starten. Der städtische Zeitplan sieht vor, im dritten Quartal die erste Anlaufstelle in einem der Stadtteile zu eröffnen. Mit dem Projekt betritt die Stadt laut Müllmann Neuland. Es füge sich aber bestens in die Planungen des Kreises Wesel ein, der aktuell Konzepte für seniorengerechte Quartiere entwickelt.

(RP)
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