Kamp-Lintfort Stadt sucht Eltern für die Tagespflege

Kamp-Lintfort · Immer mehr Familien in Kamp-Lintfort nutzen das flexible Angebot der Tagespflege. Stadt will das Angebot ausweiten.

 Neun Kinder besuchen die Gruppe in der Zwergeninsel, die sich an der Rundstraße in Kamp-Lintfort befindet. Die Stadt Kamp-Lintfort möchte das Angebot der Tagespflegeeltern gerne ausweiten.

Neun Kinder besuchen die Gruppe in der Zwergeninsel, die sich an der Rundstraße in Kamp-Lintfort befindet. Die Stadt Kamp-Lintfort möchte das Angebot der Tagespflegeeltern gerne ausweiten.

Foto: Klaus Dieker

45 Tagespflegemütter und drei Tagespflegeväter betreuen zurzeit 90 Kinder im Kindergartenalter. "Mindestens fünf Kinder stehen auf der Warteliste", berichtet Dagmar Böhnke, die bei der Stadt das Tagespflegeangebot mit Kirsten Penk koordiniert. "Wahrscheinlich suchen im nächsten Jahr noch mehr einen Platz. Die Nachfrage steigt kontinuierlich." Denn die Zahl der Kinder hat sich bei 300 pro Jahrgang eingependelt und steigt ganz leicht. Davon belegen immer mehr einen Kindergarten- oder einen Tagespflegeplatz. "Die Quote steigt", sagt Berthold Klicza vom Amt für Schule, Kultur und Sport. "Deshalb wollen wir die Zahl der Tagespflegeplätze erhöhen."

Zum einen sind es Mütter und Väter, denen die Öffnungszeiten der Kindergärten nicht ausreichen, die die Tagespflege nutzen. "Sie wollen um 6 Uhr morgens ihre Kinder versorgt wissen, wenn sie Frühschicht haben", berichtet Penk. "Andere wollen eine Versorgung bis 21 Uhr, wenn sie bei einem Supermarkt an der Kasse sitzen." Die Tagespflegepersonen stellen sich auf diese Zeiten ein. Fast immer betreuen sie die Kinder bei sich zu Hause, meistens zwischen zwei und fünf. Ausnahmen bilden die Zwergeninsel, die an der Rundstraße im Gemeindezentrums Gestfeld untergebracht ist, sowie die Marienknirpse, die im Souterrain unter dem alten Marienkindergarten spielen. Jeweils neun Kinder besuchen diese beiden Gruppen.

Zum anderen gibt es Mütter und Väter, denen die Öffnungszeiten der Kindergärten zu lang sind. Sie ziehen die Kinder selbst groß, wollen aber zum Beispiel einmal in der Woche frei haben, wenn sie einen 24-Stunden-Notdienst übernehmen. "Das Angebot ist flexibler als bei Kindergärten", sagt Kirsten Penk. Manchmal werde es auch mit dem Kindergartenangebot kombiniert.

Die Tagespflegepersonen besuchen einen Kurs, um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Er dauert 160 Stunden und endet mit einer Prüfung. "Zwei- bis dreimal im Jahr gibt es ein Treffen für die Tagespflegepersonen", berichtet Dagmar Böhnke. "Dort tauschen sie sich aus und werden über neue Entwicklungen informiert, zum Beispiel über Gesetzesänderungen." Ferner bieten die Städte Moers, Rheinberg und Kamp-Lintfort zweimal im Jahr eine Fachtagung an. Die Tageseltern erhalten fünf Euro pro Kind und Stunde. Außerdem bekommen sie die Betriebskosten erstattet, also eine Warmmiete für einen Raum, der sich in ihrem Haus oder ihrer Wohnung befindet. Dazu zahlt die Stadt 500 Euro je Platz für die Erstausstattung. "Reich werden kann man damit nicht", sagt Beigeordneter Christoph Müllmann. "Aber wenn man in seinem Haus ungenutzte Räume und Freude an Kindern hat, rechnet es sich."

Wer Tagespflegemutter oder Tagespflegvater werden will, kann sich bei Dagmar Böhnke oder Kirsten Penk melden, Telefon 02842 912 121 oder 02842 912 122.

(RP)
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