Kamp-Lintfort Stadt will Freiwilligenagentur gründen

Kamp-Lintfort · Der Hauptausschuss befasst sich mit der Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements.

Die Stadtverwaltung möchte das Bürgerengagement in Kamp-Lintfort weiter forcieren und hat vorgeschlagen, neben einer 2012 initiierten Koordinierungsstelle auch eine Freiwilligenagentur zu etablieren. Laut Verwaltung könne diese zwei verschiedenen Aufgaben erfüllen: die Beratung von Ehrenamtlichen und Einsatzstellen sowie die Vermittlung von konkreten Angeboten.

Der Hauptausschuss gab gestern grünes Licht für die Ausweitung der Ehrenamtsarbeit durch die Schaffung einer solchen Vermittlungsagentur. Sie soll jedoch zunächst nur für zwei Jahre eingerichtet werden. Eine Freiwilligenagentur könne interessierten Bürgern zum Beispiel dabei helfen, das für sie passende Engagement in der Stadt zu finden. Gleichzeitig könne sie Einrichtungen, Vereinen und Initiativen dabei helfen, ehrenamtliche Unterstützer zu finden. Außerdem könnten in solch einer Stelle auch alle Fragen zu rechtlichen Voraussetzungen, Versicherungsschutz sowie andere Themen in einem direkten Kontakt geklärt werden.

In der Vermittlung von konkreten Angeboten solle die neu zu gründende Agentur eine Art von Scharnierfunktion übernehmen. "Sie ist durch die Netzwerkarbeit informiert über die Bedarfe der Organisationen und Einrichtungen und kann so durch entsprechende Beratung und Öffentlichkeitsarbeit helfen, Lücken zu schließen", heißt es in der Vorlage zur gestrigen Sitzung.

Dieser Punkt brachte gestern allerdings Matthias Gütges (CDU) auf den Plan. Denn die Vermittlung von ehrenamtlichen Aufgaben wird in Kamp-Lintfort seit 15 Jahren von der Initiative "WieDuMir" übernommen. "Wir haben erfahren, dass mit der Initiative noch gar nicht so über das Vorhaben gesprochen wurde, wie es in der Vorlage dargestellt wird", erklärte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Sozialdezernent Christoph Müllmann erläuterte daraufhin, dass es sich um zwei verschiedene Aufgabenfelder handele. "Die Initiative ,WieDuMir' vermittelt Tätigkeiten wie zum Beispiel einen Begleitdienst für Senioren", so Müllmann. Eine Freiwilligenagentur solle eher eine Informationsplattform für die gesamte Stadtgesellschaft sein. "Sie vermittelt interessierte Bürger an Vereine, Verbände und Initiativen weiter."

Grünes Licht gab der Hauptausschuss gestern auch für die Erhöhung der Essensentgelte in städtischen Kitas auf 50 Euro pro Monat. Die CDU blieb aber bei ihrem Nein, dass die Erlöse in den städtischen Haushalt und nicht in die Kindertagesstätten fließen sollen.

(RP)
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