Kamp-Lintfort Stromausfall unterbricht Prozess um Kupferdiebstahl

Kamp-Lintfort · Zwei Männer und eine Frau, alle seit Jahren arbeitslos, sollen mit einem falschen Schlüssel in ein Gebäude der RAG eingedrungen und Kupferkabel freigelegt haben. Kurz vor dem Abtransport war das Gebäude schon umstellt. Das Trio konnte festgenommen werden. Die Drei waren wohl aus einem Fenster im ersten Stock geflohen und hatten sich unter einem Lüftungsschacht versteckt. Bei ihrem Aufgriff wie auch jetzt vor dem Rheinberger Amtsgericht wollten sie nichts sagen.

Ein Polizeibeamter berichtete, dass man schon zuvor gewusst hatte, dass Diebe sich Zutritt verschaffen wollen. Nur der Zeitpunkt war noch unklar. Da hieß es: Abwarten, bis der Alarm in der Leitstelle eingeht. Denn schon im Vorfeld hatten die Verantwortlichen bemerkt, dass das Türschloss zur westlichen Eingangstür heimlich ausgetauscht wurde. Einmal waren Diebe schon hier eingedrungen und hatten Kabel gestohlen, ohne Spuren zu hinterlassen. Ohne bekannt zu machen, dass die Tür danach extra gesichert wurde, wurde der Eingang mit einem stillen Alarm ausgestattet.

Die Leitstelle habe die Auslösung des Alarms gemeldet, Minuten später waren schon mehrere Streifenwagen vor Ort. Auch ein Hundeführer wurde angefordert. Raum für Raum wurde durchsucht, bis ein angelehntes Fenster im ersten Obergeschoss auffiel. Die Angeklagten kamen allerdings nicht weit, sie kauerten unter einem Lüftungsschacht. In der Nähe wurden auch Handschuhe, ein Schlüssel und ein Kabelmesser gefunden. Die Täter waren laut Anklage durch ein Loch im Zaun auf das Gelände an der Rheinberger Straße gelangt. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

Durch einen Stromausfall im Rheinberger Amtsgericht war die Beweisaufnahme nämlich plötzlich unterbrochen worden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

(bil)
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